"Young Scientist"-Preisträgerin Mariella Gruber-Fibin.

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"Young Scientist"-Preisträger Simon Gröblacher.

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Sonja Schmid, Preisträgerin des "Young Principal Award".

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Mariella Gruber-Fibin ließ einen Gruß von ihrer Mutter an die Journalisten ausrichten. "Mama hat gesagt, sie möchte wissen, wann etwas über mich erscheint." Die in den USA tätige Kinderonkologin strahlte am Samstagabend, kurz nachdem sie in Boston den ASciNA-Award in der Kategorie "Young Scientist" erhalten hatte.

Die Steirerin ist derzeit Post-Doc am Dana-Farber Cancer Institute in Boston. Ihre in "Nature Medicine" veröffentlichte Forschungsarbeit über sogenannte Glioblastome, bösartige Hirntumore, die bisher stets zum Tode führten, erregte bereits einiges Aufsehen in der Scientific Community. Dabei geht es darum, den Tumor bei seinen Mutationen auszutricksen und zu zerstören.

Erste Versuche waren vielversprechend, sodass die Pharma-Branche bereits ein Medikament entwickelt hat. Gruber-Fibin will nicht nur in der Forschung, sondern weiterhin auch klinisch tätig sein. Als nächsten Schritt wird sie epigenetische Einflüsse auf die Tumorentstehung im Gehirn erforschen.

Präzise optische Messungen

Zweiter "Young Scientist"-Preisträger des Abends war der Quantenphysiker Simon Gröblacher, der an der Uni Wien promoviert und bis August 2014 als Post-Doc am California Institute of Technology (Caltech) geforscht hatte. Im November wird er eine Assistenzprofessur an der renommierten Universität Delft in den Niederlanden antreten. Seine im Fachmagazin "Nature" veröffentlichte und nun preisgekrönte Arbeit beschäftigt sich mit präzisen optischen Messungen und neuen Sensor-Anwendungen.

Er sprach von einer stark Willkommenskultur für Wissenschafter in den USA, die er nun aber auch in den Niederlanden erlebt. In Österreich sei das dank seines Fachs Quantenphysik, das durch Wissenschafter wie Peter Zoller, Anton Zeilinger, Rainer Blatt, Peter Zoller oder Rudolf Grimm internationale Sichtbarkeit erreicht hat, wohl auch der Fall gewesen.

Atomkatastrophen verhindern

Die beiden Jungwissenschafter-Preise sind vom Wissenschaftsministerium mit je 7500 Euro dotiert. Die Hautpreisträgerin "Young Principal Award", die 10.000 Euro erhält, ist Sonja Schmid, Assistant Professor am Virginia Polytechnic Institute and State University (VirginiaTech). Sie erhält den Preis für ihr demnächst im Wissenschaftsverlag MIT Press erscheinendes, mehrere hundert Seiten starke Buch "The Pre-Chernobyl History of the Soviet Nuclear Industry".

Schmid rollt darin nicht nur auf, was passiert ist, sondern auch, warum welche Entscheidungen gefällt wurden. Daraus soll sich in einem weiteren Projekt eine Analyse ergeben, wie man derartige Katastrophen verhindern könnte. Finanzielle Basis dafür: ein Grant der National Science Foundation, der mit etwa 400.000 Dollar dotiert ist, "und mir schon allein wegen des Namens viele Türen geöffnet hat".

Die drei Preise wurden vom Forschernetzwerk ASciNA (Austrian Scientists and Scholars in North America) ausgeschrieben, das 2002 in Washington gegründet wurde, um in Nordamerika arbeitende österreichische Wissenschafter und Wissenschafterinnen besser zu vernetzen. (Peter Illetschko aus Boston, derStandard.at, 12.10.2014)