Madrid/Barcelona - Am Sonntag, dem spanischen Nationalfeiertag, haben Tausende Menschen in Barcelona für die spanische Einheit und gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen der katalanischen Regionalregierung protestiert.

Der Protestmarsch auf der Plaza Catalunya im Zentrum der katalanischen Mittelmeermetropole fand rund einen Monat vor dem geplanten Unabhängigkeitsreferendum statt, das Kataloniens nationalistischer Ministerpräsident Artur Mas für den 9. November plant. Die Volksabstimmung ist jedoch zunächst vom spanischen Verfassungsgericht für fünf Monate suspendiert, nachdem die spanische Zentralregierung unter dem konservativen Premier Mariano Rajoy eine Verfassungsklage gegen das Referendum eingereicht hatte.

Aufgerufen zum Protestmarsch hatte die Bürgerplattform Societat Civil Catalana (SCS) mit Unterstützung der pro-spanischen Parteien Ciutadans (Bürger), der liberal-konservativen UPyD (Union für Fortschritt und Demokratie) und der regionale Ableger von Rajoys Volkspartei (PPC). Mit der Kundgebung für die spanische Einheit wollte die Bürgerplattform zeigen, dass die bisher "schweigende Mehrheit" für den Verbleib Kataloniens in Spanien ist, erklärte SCS-Vorsitzender Josep Ramon Bosch am Rande der Demonstration gegenüber spanischen Medien.

Seine Bürgerplattform rief bewusst am 12. Oktober zur Kundgebung auf. Der "Dia de la Hispanidad", an dem die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus am 12. Oktober 1492 gefeiert wird, gilt nicht nur als Symbol der "Einheit der lateinamerikanischen Ländern", sondern auch der "Einheit Spaniens".

Während der Protestkundgebung in Barcelona, nahm in Madrid Felipe VI. zum ersten Mal als König die traditionelle Militärparade ab. Rund 3.000 Soldaten aller Waffengattungen defilierten vorbei an Spaniens neuem König und Königin Letizia, die sich in den vergangenen Monat stark für die Einheit Spaniens einsetzten und versuchten, Brücken zwischen der separatistischen Regionalregierung und der Zentralregierung zu bauen. (APA; 12.10.2014)