Der diesjährige Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, Jaron Lanier, hat zur Verteidigung humanistischer Werte im Internet aufgerufen. Die obsessiv betriebene Sammlung von persönlichen Daten gefährde die Demokratie und konzentriere den Reichtum in der Hand von wenigen Unternehmen wie Google und Facebook, kritisierte der US-Computerwissenschaftler am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse.

Alternativen zum Schwarz-Weiß-Denken

Am Sonntag erhält Lanier in der Frankfurter Paulskirche den mit 25.000 Euro dotierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Diese Entscheidung habe ihn sehr überrascht, sagte Lanier. Er nutze den Preis als Chance, um für neue Ansätze im Umgang mit den Möglichkeiten digitaler Netze zu werben.

Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, sagte, Lanier verbinde das Eintreten für humanistische Werte mit amerikanischem Pragmatismus. Der 54-Jährige zeige Alternativen zum Schwarz-Weiß-Denken auf, "das oft entsteht, wenn wir die Zusammenhänge nicht begreifen." (APA, 10.10. 2014)