Linz - Hermann Schneider wird ab der Saison 2016/17 neuer Intendant des Linzer Landestheaters. Der 52-Jährige, der derzeit das Mainfranken Theater Würzburg leitet, folgt Rainer Mennicken (64) nach. Am Donnerstag fiel im Aufsichtsrat der Oö. Theater und Orchester GmbH (TOG) einstimmig die Entscheidung zu seinen Gunsten, im Anschluss wurde er der Presse vorgestellt.

Er habe in Linz bisher "sehr lebendiges, hochwertiges Theater" erlebt, so Schneider. Als ein Fokus des "Neuen" ist die Gegenwartskunst zu erwarten: "Ich werde mich stark machen für zeitgenössische Musik und Oper." Im Musical streute er seinem Vorgänger Rosen: "Es ist großartig, was Mennicken auf die Beine gestellt hat."

Das Schauspiel will sich Schneider erst noch genauer ansehen. "Aber ich war überrascht, wie wenig österreichisch der Spielplan ist", merkte er an - eine häufige Kritik des Linzer Publikums. Als wichtige Säule nannte er ein "klassisches Repertoire von der Antike bis in die Gegenwart". Eine "große Zerschlagung" werde es nicht geben, allerdings schloss er auch nicht aus, dass es zu Änderungen kommen werde.

Kinder- und Jugendtheater

Besonderes Augenmerk will er auf die Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendtheaters bzw. der Theaterpädagogik legen, auf die Vernetzung mit anderen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Oberösterreich, aber auch im Ausland. "Das Theater ist ein gesellschaftliches Forum in der Mitte der Stadt", das müsse auch in der Arbeit Niederschlag finden.

Ob oder welche Spartenleiter er auswechseln werde, ließ Schneider offen. Mögliche Personelle Änderungen könnten mit Beginn der Saison 2016/17 erfolgen. Denn die Verträge der Spartenchefs sind an jenen des jeweiligen Intendanten gekoppelt. Schauspielchef ist Gerhard Willert, Ballettchefin Mei Hong Lin, Musicalchef Matthias Davids. Ausnahme ist der Opernchef Dennis Russell Davies, der auch Chefdirigent des Linzer Bruckner Orchesters ist. Er beendet seine Tätigkeit mit Ende August 2017. (APA, 9.10.2014)