Wohin mit der ganzen Apfelernte? In England und Frankreich wird Cidre oder Cidre daraus gemacht. Das können die österreichischen Apfelbauern auch. Wir haben's getestet

Biologisch

Aus dem eher für DAC-Veltliner bekannten Weinviertel kommt der Testsieger. Eine Goldmedaille für bäuerliche Obstweingetränke auf der Wieselburger Messe hat er auch schon gewonnen. Der Bio-Cider vom Apfelbauer Filipp ist es gewohnt zu siegen. Er schmeckt intensiv nach Äpfeln, ist nicht zu süß und hat eine angenehme Säure. Mit vier Prozent Alkoholgehalt ist er noch dazu erfrischend leicht.

Bio Obstbau Filipp, www.bioobstbau-filipp.at, 0,75 l, € 5,00 ab Hof

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Süßer Panther

Dieser Cider ist ein echter Steirer. Der grüne Panther am Etikett stellt es sofort klar. Die Apfelbauern von "Steirermost" füllen ihn in 0,33 l Flaschen und verschliessen diese mit einem liebenswert altmodischen Kapselverschluss. Die kleine Flasche sieht kultig aus. Wer es gerne sehr süß mag, dem wird der Steirercider auch gut schmecken. Die Tester hätten sich mehr Säure gewünscht.
Steirercider bei www.mostschenke.com SixPack € 14,90 ab Hof

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Sortenrein

Die Fruchtspezialisten Mohr-Sederl aus dem Schneebergland stellen ihren "Apfelcyder" sortenrein aus Braeburn-Äpfeln her. Nicht nur durch die Schreibweise unterscheidet er sich damit von den Mitbewerbern, auch der Geschmack wurde bei der Blindverkostung in der Redaktion als "schmeckt nicht wie ein Cider" empfunden. Mostig, sauer, schmeckt wie Wein, lauten die Kommentare.

Mohr-Sederl, www.mohr- sederl.com. 0,75 l, € 6,00

2 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Leichtgewicht

Die Herstellung von Apfel-Cider ist streng geregelt. Die Äpfel werden gepresst, der Saft mithilfe von Hefe vergoren und dann mit frischem süßem Apfelsaft vermischt. Damit er prickelt, wird noch Kohlensäure zugegeben. Der einzige österreichische Apfel-Cider aus dem Supermarkt schlägt sich tapfer. Er ist mit drei Prozent auch der leichteste. Erfrischend säuerlich und am wenigsten süß, war sich die Test-Runde einig.

Landdrink Cider bei Merkur, 0,75 l, € 2,79

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Zwitschern

Das Marketingkonzept für den steirischen Cider ist bis zur Etikettgestaltung durchkomponiert. Ein Goldkehlchen auf der 0,33-l-Flasche verspricht: schöner zwitschern. Mit 4,5 Prozent Alkohol erreicht er den erlaubten Höchstwert. Seine Farbe geht ins Grünstichige, die hohe Konzentration an Kohlensäure wurde als unangenehm empfunden. Spritzig, trocken und ein wenig flach im Geschmack.

Goldkehlchen, www.goldkehlchen.at, 4er-Pack € 11,60, Wein & Co, € 2,99 / Flasche

3 von 6 Punkten

(Rondo, DER STANDARD, 10.10.2014)

Foto: Lukas Friesenbichler