Bertelsmann: Welche Töchter bringt wieviel Umsatz - und wieviel operatives Ergebnis vor Steuern?

Foto: Geschäftsbericht 2013 Bertelsmann

Gütersloh - Bertelsmann scheint auf den Geschmack gekommen zu sein: Nach der Komplettübernahmen des Magazinkonzerns Gruner + Jahr plant Europas größter Medienkonzern offenbar den nächsten Coup.

Laut Medienberichten wollen die Gütersloher nun auch beim weltgrößten Buchverlag Penguin Random House zukaufen. Daran hält der Konzern derzeit 53 Prozent, die restlichen 47 Prozent befinden sich im Besitz des britischen Medienunternehmens Pearson (Financial Times). Laut einer Vereinbarung könnten die Briten ihre Anteile im Oktober 2015 veräußern und bis zu 1,1 Milliarden Euro dafür kassieren. Penguin Random House ist mit rund 250 Verlagen auf fünf Kontinenten vertreten.

Dan Brown, Ken Follett, John Grisham, Jamie Oliver

Zu den Autoren zählen Bestseller-Produzenten wie Dan Brown, Ken Follett, John Grisham oder Jamie Oliver sowie Literaturnobelpreisträger wie Orhan Pamuk und Mo Yan.

Mit mehr als 111.000 Mitarbeitern weltweit erzielte Bertelsmann im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 16,4 Milliarden Euro. Der Überschuss betrug 254 Millionen. Der größte Profitbringer ist die TV-Sparte mit der RTL-Gruppe. Sie trägt über 60 Prozent zum operativen Ergebnis vor Steuern bei.

Der Buchverlag Penguin Random House kommt auf 16,4 Prozent. Zum Vergleich: Die Magazinsparte Gruner + Jahr mit Titeln wie Stern, Geo und Brigitte liegt bei nur knapp unter 8 Prozent. Laut Medienberichten soll Bertelsmann für die Übernahme der 25,1 Prozent der Familie Jahr 200 Millionen Euro zahlen.

Bertelsmann begann mit Büchern und Buchclubs. Familie Mohn kontrolliert den Medienkonzern, einen der größten der Welt. In Österreich hält Bertelsmann mit Gruner + Jahr die Mehrheit an der Verlagsgruppe News. (red, DER STANDARD, 9.10.2014)