Washington - Der von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) als Geisel genommene US-Bürger Peter Kassig hat in einem Brief an seine Eltern von seiner "Angst zu sterben" berichtet. "Ich habe große Angst zu sterben, doch das schwerste ist das Nichtwissen, das Fragen und Hoffen und sich zu fragen, ob ich überhaupt hoffen sollte", schrieb der 26-jährige Ex-Soldat in einem am Sonntag veröffentlichten Brief.

Das Schreiben an Kassigs Eltern Ed und Paula ist mit dem 2. Juni datiert. Kassig hatte in der Türkei eine Hilfsorganisation für die Opfer des syrischen Bürgerkriegs gegründet. Vor einem Jahr, am 1. Oktober, wurde er nach Angaben seiner Eltern verschleppt. Seitdem hätten sie mehrere Botschaften von ihrem Sohn erhalten.

In IS-Video zu sehen

Kassig war am Ende eines am Freitag veröffentlichten IS-Videos zu sehen, in dem die Enthauptung des Briten Alan Henning gezeigt wurde. Die in den vorangegangenen vier Hinrichtungsvideos jeweils zum Ende gezeigten westlichen Geiseln, sind bisher alle getötet worden.

Kassig schrieb, es mache ihn traurig daran zu denken, was seine Angehörigen derzeit durchmachen müssten. "Wenn ich sterbe, denke ich, können wir Zuflucht und Trost darin finden, dass mein Tod das Ergebnis meines Versuchs ist, Leid zu lindern und Bedürftigen zu helfen", schrieb Kassig weiter. Kassigs Eltern appellierten erneut an die IS-Miliz, ihren Sohn freizulassen. (APA, 6.10.2014)