Hongkong - In der schweren politischen Krise in Hongkong haben Studenten und Regierung erste Vorgespräche für eine Aufnahme eines geplanten Dialogs geführt. Die Studentenvereinigung bestätigte am Montag ein "vorbereitendes Treffen" am Vorabend. Eine Einigung auf die Voraussetzungen für die geplanten Gespräche gab es aber nicht.

Nach dem Einlenken der Studenten in Hongkong und der Aufhebung eines Teils ihrer Barrikaden kehrte am Montagmorgen (Ortszeit) wieder etwas Normalität in die asiatische Finanz- und Wirtschaftsmetropole ein. Ungehindert konnten Regierungsbeamte an nur noch wenigen Demonstranten vorbei zur Arbeit gehen, während auch Mittelschulen laut lokalen Medien in betroffenen Gebieten wieder öffnen konnten.

Die Studenten erfüllten damit wie vorher auch angekündigt Forderungen des Ultimatums der Regierung, die eine Aufhebung zumindest eines Teils der Blockaden erreichen wollte, damit die Regierung ihre Arbeit wieder aufnehmen kann und Kinder wieder zur Schule gehen.

165 Verletzte am Wochenende

Gewalt gegen friedliche Demonstranten hatte am Wochenende die Kundgebungen für mehr Demokratie in Chinas Sonderverwaltungsregion überschattet. 165 Menschen wurden dabei verletzt.

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Seit Freitagabend nahm die Polizei eigenen Angaben zufolge 30 Männer und eine Frau im Alter von 19 bis 71 Jahren fest. Es gab Angriffe von angeheuerten Schlägern. 19 Personen wurden festgenommen. Acht von ihnen haben laut Polizei Verbindungen zu mafiaähnlichen, Triaden genannten Unterweltgruppen. An einer Massendemonstration gegen Gewalt und für freie Wahlen in Hongkong nahmen am Samstagabend mehrere Zehntausend Menschen teil.

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Die Proteste hatten sich an Beschlüssen des Pekinger Volkskongresses entzündet. 2017 soll demnach zwar erstmals eine direkte Wahl im traditionell westlich geprägten Hongkong erlaubt sein, den Wählern wird aber eine freie Nominierung der Kandidaten verweigert. Die Reform geht den Aktivisten auf den Straßen Hongkongs nicht weit genug. China hatte den Hongkongern vor dem Souveränitätswechsel nicht nur Autonomie, sondern auch freie Wahlen in Aussicht gestellt. Die kommunistische Führung in Peking äußert sich aber kompromisslos. (APA, 6.10.2014)

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