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Chanel

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Saint Laurent und die Auferstehung der Plateausohle

Im Vergleich zu seinen letzten Kollektionen stand Hedi Slimane diesmal eindeutig der Sinn nach noch mehr Sexappeal. Die Röcke waren kurz wie immer, die Ausschnitte deutlich tiefer und die Mini-Shorts noch knapper.

Seinem Faible für Retro-Looks blieb er dabei treu. Nur waren es diese Saison keine trapezförmigen Minikleider der 60er-Jahre. Slimane hatte sich die Seventies auserkoren und ließ die Plateausandale wiederauferstehen. Dazu kombinierte er Vintage-Blumenmuster, maskuline Gaucho-Hüte, breite Gürtel in der Taille und glitzernde Turbane.

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Foto: APA/EPA/etienne laurent

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Chanel oder die Schönheit der Straße

Karl Lagerfeld zeigte seine Kollektion diesmal auf offener Straße. Nun ja, nicht ganz. Der "Boulevard Chanel" sah zwar täuschend echt aus, befand sich aber nicht unter freiem Himmel, sondern unter der Glaskuppel des Grand Palais. Die Häuserfassaden im typischen Pariser Haussmann-Stil waren aus Pappmaschee und mit Fototapete bedruckt, die Bordsteine aus Holz und in Betonfarbe bemalt. Entsprechend urban und universell war der Stil der Kollektion, ein Potpourri von Looks, die einem auf den Straßen von Paris begegnen könnten.

Die Models trugen elegante Hosenanzüge im klassischen Tweed-Stoff, psychedelisch bedruckte Kleider und Nadelstreifenanzüge mit großen aufgesetzten Rüschenkragen. Wie immer spektakulär inszenierte Lagerfeld das Show-Finale als große Demo, bei der er gemeinsam mit der ganzen Model-Horde auf den Laufsteg kam. Cara Delevingne, Gisèle Bündchen und Co. hatten Megafone in der Hand, sangen Parolen und schwenkten Fahnen, auf denen "Be Different", "Make Fashion Not War" oder "Votez Pour Vous" stand. Ein ganz normaler Pariser Straßenalltag.

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Foto: Reuters/Fuentes

Isabel Marant oder Afrika ohne Klischees

Isabel Marant war diese Saison in den modernen Palais de Tokyo gezogen, um ihre von afrikanischen Stämmen inspirierte Kollektion zu zeigen. Ethno-Elemente finden sich schon seit jeher in ihren Designs, doch diesmal habe sie es nicht zu wörtlich nehmen wollen, sagte sie nach der Show.

Das ist ihr gelungen. Breite Ledergürtel, Kordeln, Fransen und mit Muscheln besetzte Hosen ließen den Afrika-Spirit zwar erahnen, in Kombination mit breitschultrigen Jacken, grafischen Schwarz-Weiß-Mustern und an den Waden seitlich geschnürten Jeans ergaben sie aber eine moderne und wenig klischeebeladene Kollektion.

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Kenzo oder die überweite Schlaghose

Die Kenzo-Designer Carol Lim und Humberto Leon machten sich offenbar Sorgen um die Zukunft, als sie ihre neue Kollektion entwarfen. Die Projektion eines weiblichen Avatars auf mehrere Säulen forderte vor der Show die Gäste auf, ihre Plätze einzunehmen, und mahnte: "Es gibt keinen Planeten B. Beschützen Sie, was wertvoll ist."

Ein guter Ansatz für eine Kollektion. Aber können übergroße Jeans-Tuniken und extraweite Schlaghosen die Welt retten? Oder weiße, lange Spitzenkleider den Klimawandel verhindern? Wohl kaum. Eine überzeugende, frische Kollektion ergaben die voluminösen Looks in vorwiegend Weiß und hellblauem Denim aber allemal.

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