Der Prototyp am Gleitschirm muss im Frühjahr 2015 noch umfangreiche Tests über sich ergehen lassen. Dann könnte das Vehikel, das auch auf der Straße eine gute Figur machen soll, in Serie gehen.

Foto: Fresh Breeze

Hannover - Die Idee ist vermutlich so alt wie der Verbrennungsmotor, Science-Fiction-Autoren früherer Jahrzehnte glaubten felsenfest an seine Zukunft: Ein serienmäßiges Privatauto, das auch fliegen kann, gibt es trotz endlos vieler Ankündigungen noch immer nicht. Möglicherweise brechen nun aber neue Zeiten an: Ein dreirädriges Flugauto aus der Wedemark bei Hannover nähert sich nämlich zumindest nach Angaben seines Konstrukteurs der Markteinführung. "Wenn der Prototyp wie geplant im Frühjahr 2015 alle Prüfungen absolviert hat, dann steht der Vorserienproduktion nichts mehr im Wege", so Michael Werner vom Bissendorfer Unternehmen Fresh Breeze am Dienstag bei einer Präsentation.

Flugauto um unter 70.000 Euro

Das unter einem Gleitschirm hängende Fahrzeug mit Heckpropeller - es gleicht in derzeitiger Form eher einem Ultraleichtflugzeug - wird zur Zeit zu Luft und Lande erprobt und soll in einer verkleideten Version "unter 70.000 Euro" kosten. Die bisherigen Entwicklungskosten bezifferte Werner mit rund 700.000 Euro. Vor allem im Ausland gebe es bereits starkes Interesse: "In Südafrika gibt es eine Nachfrage für 100 Exemplare."

"Nicht massentauglich

Allerdings betonte Werner bei der Präsentation: "Unser Produkt ist nicht massentauglich." Das Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Gleitschirm-Fluggeräten spezialisiert hat und auch schon fliegende Fahrräder und Anhänger konzipierte, sieht seine Flugauto-Entwicklung als konsequente Weiterentwicklung. Ein spezielles Getriebe für die Umschaltung von Flug- auf Fahrbetrieb wurde gemeinsam mit einem Hildesheimer Unternehmen entwickelt. Probleme habe es vor allem bei den strengen Abgasnormen auf der Straße gegeben, die in der Luftfahrt kaum eine Rolle spielten. (APA/red, derStandard.at, 30.09.2014)