Wien - In der dicht besetzten Golf-Klasse beansprucht der Ford Focus bekanntlich den Platz des Chefdynamikers. Mazda verfolgt einen recht ähnlichen Ansatz, was einem besser liegt, ist letztlich Geschmacksache. Optisch jedenfalls wirkt der Mazda3 noch geduckter als der Focus, beinahe schon wie ein Coupé, er liegt damit, um zum Hauptgegner von VW zu wechseln, fast schon näher am Scirocco als am Segmentnamensgeber selbst.

foto: andreas stockinger

Dabei orientiert Mazda sich sowohl bei den Fahreigenschaften als auch beim Design an der Natur und gibt dieser Philosophie den Namen Kodo, was sich mit "Seele der Bewegung" übersetzen lässt. Das erklärt das geschmeidige Design dieser japanischen Grußbotschaft nach Wolfsburg ebenso wie diese gewisse sehnig federnde Straffheit bei der Fahrwerksabstimmung - sportive Geister sind hier bestens aufgehoben, sie kommen neuerdings nicht einmal beim Komfort zu kurz.

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Trotz beinahe 20 Zentimeter mehr Außenlänge als der Golf liegt der stimmige Japaner beim Kofferraumvolumen (364 bis 1263 Liter) nur auf Augenhöhe mit dem Golf (380-1270 l).

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Er toppt aber den 4,36 m langen Focus (316-1262 l) in dem Punkt deutlich, und generell lässt sich sagen, dass beim Mazda3 die Platzverhältnisse der Fahrzeugklasse angemessen sind. Als kompakt lässt sich ein 4,46 m langes Fahrzeug allerdings nicht mehr wirklich bezeichnen.

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Tja, und damit zur nächsten Qual der Wahl, diesmal innerhalb des Mazda3-Angebots selbst. DER STANDARD hatte Anfang des Jahres bereits Gelegenheit, den G165 zu testen - der brandneue 165-PS-Benziner machte richtig Spaß und begnügte sich dennoch mit 7,5 Liter Sprit auf 100 km.

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Das kann der soeben getestete 150-PS-Diesel zwar locker unterbieten, 5,6 l / 100 km sind ein geradezu prachtvoller (Test-)Wert, aber es bleibt da trotzdem noch dieses dieseltypisch schmale Drehzahlband. Man kann es aber auch so sehen: Indem man beim Diesel gezwungen ist, mehr zu schalten als beim Benziner, kann man auch das knackige Getriebe öfter genießen. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 26.9.2014)

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