Kabul/Washington - Die USA erwarten nach Angaben eines US-Diplomaten binnen weniger Tage die Unterzeichnung eines seit langem geplanten Sicherheitsabkommens mit Afghanistan. Das Abkommen werde von allen Seiten als fertig ausgehandelt angesehen, sagte ein Vertreter des US-Außenministeriums am Mittwoch (Ortszeit) in New York.

Washington gehe daher davon aus, dass der Vertrag innerhalb weniger Tage nach dem Amtsantritt des neuen afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani in der kommenden Woche unterzeichnet werde. Ghani soll am kommenden Montag in sein Amt eingeführt werden.

"Regierung der nationalen Einheit"

Die Wahlkommission in Afghanistan hatte den früheren Finanzminister und Weltbankexperten am Sonntag nach einem monatelangen Machtkampf und einer Neuauszählung der Stimmen zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. Ghani und sein Kontrahent Abdulah Abdullah unterzeichneten eine Vereinbarung über die Bildung einer "Regierung der nationalen Einheit".

Das Sicherheitsabkommen, das die Bedingungen für US-Soldaten in Afghanistan nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen regeln soll, wurde bereits vor Monaten ausgehandelt. Der bisherige afghanische Präsident Hamid Karzai lehnte eine Unterzeichnung jedoch mit der Begründung ab, diese Aufgabe seinem Nachfolger überlassen zu wollen.

ISAF-Kampftruppen sollen nach 13 Jahren Land verlassen

Das Abkommen mit den USA soll als Vorlage für Vereinbarungen auch mit anderen in Afghanistan präsenten Ländern dienen, unter anderem für Deutschland. Zum Jahresende sollen die letzten ISAF-Kampftruppen nach 13 Jahren aus Afghanistan abziehen. Folgen soll eine Ausbildungs- und Unterstützungsmission für die afghanischen Sicherheitskräfte, an der sich auch Deutschland beteiligen will. (APA/AFP, 25.9.2014)