Philip Colbert weiß, wie man eine Nische gut besetzt und auffällt: Am besten multimedial, dreist und mit viel Humor. Der studierte Philosoph aus Schottland hält nicht viel von der traditionellen Idee eines Modelabels: "Den Mythos des Luxus zu kreieren und Begehrlichkeiten zu wecken, das ist die Idee vieler Labels. Aber für mich funktioniert das so nicht", erklärt er im Interview.

Colbert lebt damit, dass manche von ihm denken, er sei "zu geschmacklos und laut", aber anecken schadet in seinem Fall nicht - im Gegenteil, denn er schafft es mit seinem Londoner Label "The Rodnik Band" immer wieder in die internationalen Lifestylemedien und -blogs. Hier Impressionen aus seiner Arbeit und Statements vom Designer.

Foto: The Rodnik Band

Bei Modeschauen sitzen normalerweise die Stars und Sternchen in der ersten Reihe. Im Fall von The Rodnik Band sind es gecastete Doppelgänger, die oft kein Benehmen haben: "Ich mag es, die Regeln zu brechen. Meine Kunst ist ein punkiges Crossover zwischen Mode, Musik und Pop-Art", so Colbert.

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Foto: REUTERS/Suzanne Plunkett

Lookalikes von Kate and Pippa Middleton posieren hier mit Designer Philip Colbert bei der London Fashion Week im Februar 2012.

Foto: The Rodnik Band

Bei der Guerilla Fashion Show in und vor der National Gallery in London. "Ich fühlte mich wie ein Verdächtiger, während ich diese Show plante. Ich weiß auch nie, wie groß die Schwierigkeiten werden, wenn ich so etwas plane", erklärt der Designer. In diesem Fall kreisten die Securities mit ihren Funkgeräten um den Designer und die Models.

Foto: The Rodnik Band

Der Künstler schreibt Songs, passend zu jeder Kollektion. "Wir sind definitiv keine echte Band, sondern wir werden als ironische Popband zur Parodie dessen, was wir als Modelabel repräsentieren." Für ihn sind die Protagonisten im Modebusiness "wie Maschinen, die immer gleich bleiben und sich ins PR-System einfügen".

Foto: The Rodnik Band

Teilweise humoresk verstörende Paillettenkleider in Form von Pissoirs, Fleischkeulen oder Waschmaschinen sind nur einige der Markenzeichen des Labels. Sie sind quasi die Haute Couture des Labels: hier ein zum Kleid gewordenes Stück Fleisch. Philip Colbert: "Ich verwende Kleidungsstücke als Medien. Meine Jacken, Shirts und Kleider sind wie Leinwände."

Foto: The Rodnik Band

Mit Maschmaschinenkleid im Waschsalon. "Humor ist die beste Art des Verstehens."

Foto: The Rodnik Band

Ein Pissoir zum Anziehen.

Foto: The Rodnik Band

Die tragbareren Stücke zeigen Ornamente wie löchrigen Käse, Popcorn oder die Peanuts auf simplen Schnitten. Als Accessoires gibt es Haifischhandtaschen oder Spiegelei-Clutches.

Foto: The Rodnik Band

Augen auf! Colbert begann seine Karriere im Modegeschäft mit dem Verkauf russischer Schals. Der Name "Rodnik" stammt von einem Shop, der 1904 in Moskau gegründet wurde. "Manche Designkollegen finden meinen Stil erfrischend. Aber mir ist klar, dass einige einfach nicht kapieren, was ich mache."

Foto: The Rodnik Band

Die Celebrities mögen Colberts Mode: Rita Ora macht ein Selfie im Käsekleid von The Rodnik Band. Sie trug The Rodnik Band auf ihrer Welttournee im vergangenen Jahr.

Foto: The Rodnik Band

Das britische Model Poppy Delevingne trägt eine Baseballkappe und eine Handtasche aus der aktuellen Peanuts-Kollektion.

Foto: The Rodnik Band

Philip Colbert post mit Tomatensuppe.

Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Absolut Wodka sind Colberts Designs nun bis 31. Dezember in Wien zu sehen und zu haben. (Marietta Adenberger, derStandard.at, Rondo, 5.10.2014)

Sneak In, Siebensterngasse 12, 1070 Wien, Öffnungszeiten des Shops: Dienstag bis Freitag, 11 bis 20 Uhr, und Samstag, 10 bis 18 Uhr.

www.sneakin.at, www.therodnikband.com

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