In vielen Wienern schlummert ein bisher verstecktes "Gründergen", ist Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien überzeugt. Mithilfe des ersten Wiener Start-up-Tages "Gründen in Wien" soll dieses am 10. Oktober aktiviert werden, wie er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch erklärte. Auf dem Programm stehen unter anderem Workshops, Führungen und Speed Dating mit Experten.

Mut

Neben der Präsentation von rund 120 Unternehmen an diesem Tag der offenen Start-up-Türe, soll so auch "Mut gemacht werden, selbst die Initiative zu ergreifen und ein Unternehmen zu gründen", wie Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) meinte. Denn vielen sei das Potenzial von Wien als Stadt der Innovation und der Gründer gar nicht bewusst. Dabei steige die Zahl der Neugründungen stetig: 8.456 waren es 2013 in der Bundeshauptstadt, fast 200 mehr als noch im Jahr davor.

Start-up-freundliche Bezirke

Am 10. Oktober sollen sie vor den Vorhang gebeten werden - unter anderem kann den Jeansmachern Gebrüder Stitch oder den Erfindern des Prinzips Einkaufen gleich nach dazupassendem Rezept, dem Unternehmen Feinkoch, ein Besuch abgestattet werden. Daneben präsentieren sich auch Unterstützungsangebote und potenzielle Investoren. Geplant sind unter anderem Grätzeltouren durch besonders start-up-freundliche Bezirke, Pitching-Sessions vor Investoren oder Kurzgespräche mit Experten.

"Welcome Package" für internationale Start-ups

Damit will man Wiener, aber auch die internationale Szene ansprechen, wie Brauner ausführte. Erstmals wird deshalb auch das "Welcome Package" für internationale Start-ups im Wert von 7.500 Euro an zwei Unternehmen vergeben. Darin inkludiert sind etwa Flug, Unterkunft und die Unterbringung in einem Co-Working-Space. "So wollen wir tolle Start-ups nach Wien holen und ihnen auch die Chance zur Entwicklung geben."

Cisco

Auch internationale Unternehmen entdecken zunehmend Wiens Start-up-Potenzial: Das US-amerikanische IT-Großunternehmen Cisco betreibt in den USA bereits die Investitionsplattform "Entrepreneurship in Residence" - für die Europaexpansion hat man sich nun die Bundeshauptstadt als Startpunkt ausgewählt. "Das ist ein Zeichen dafür, dass sich Wien auch international einen guten Ruf erarbeitet hat", so die Finanzstadträtin. (APA, 24.9. 2014)