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Die EU-Entschädigung für den Ausfall von Käse-Einnahmen wird stillgelegt.

Foto: APA/Christoph Ruckstuhl

Brüssel - Die EU-Kommission hat ihre Hilfszahlungen für europäische Käsehersteller ausgesetzt, die unter dem von Russland verhängten Einfuhrstopp leiden. Die Kommission habe das System am Dienstag gestoppt, weil unverhältnismäßig viele Anträge aus Regionen eingegangen seien, die traditionell gar keine großen Mengen Käse nach Russland liefern, sagte ein Kommissionssprecher.

Mit der Maßnahme sollte die Zwischenlagerung von Käse finanziert werden, der derzeit nicht nach Russland geliefert werden kann. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um zu vermeiden, dass die Höchstgrenze von 155.000 Tonnen zu schnell erreicht werde, erklärte der Sprecher. 2013 hatte die EU 255.000 Tonnen Käse nach Russland exportiert. Nicht betroffen ist laut Kommissionsangaben die Hilfe in Höhe von rund 20 Millionen Euro, mit der der Preis von Butter und Milchpulver stabil gehalten werden soll.

Viele Anträge aus Italien und Irland

Nach Angaben aus EU-Kreisen wurden aus Italien Entschädigungszahlungen für gut 74.000 Tonnen Käse beantragt, aus Irland für knapp 4.500 Tonnen, aus den Niederlanden für knapp 3.700 Tonnen. Am stärksten betroffen von dem russischen Embargo seien jedoch Finnland, Lettland, Litauen und Estland. Dort hingen die Käsehersteller zu mehr als 75 Prozent vom russischen Markt ab.

Wegen zu vieler fragwürdiger Anträge aus Polen hatte die EU bereits am 10. September die Hilfe für Obst- und Gemüsebauern ausgesetzt. Russland hatte als Reaktion auf Strafmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt die Einfuhr von Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Milchprodukten aus EU-Staaten sowie aus den USA, Kanada, Australien und Norwegen verboten. (APA, 24.9.2014)