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Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Star Steven Seagal. Ein Werbevertrag könnte aufgrund der Sanktionen gegen Russland nun platzen.

Foto: EPA/Alexey Nikolsky/Ria Novosti/Kremlin Pool Mandatory

Moskau - Russlands Reaktion auf die US-Sanktionen droht ausgerechnet einem Freund Wladimir Putins zu schaden: Der im Jänner annoncierte Werbevertrag zwischen dem russischen Rüstungskonzern Kalaschnikow und US-Actionstar Steven Seagal steht einem Bericht der kremlnahen Tageszeitung "Iswestija" zufolge vor dem Scheitern. "Im Augenblick planen wir nicht, Steven Seagal als Markenbotschafter heranzuziehen", zitiert das Blatt den Pressedienst des Konzerns.

Hintergrund ist die Schließung des amerikanischen Marktes für russische Waffenhersteller. Für Kalaschnikow entfällt damit der Kernmarkt. Das Unternehmen hat sich deswegen auf den asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Markt fokussiert, wo es ebenfalls von jeher treue Abnehmer der russischen Rüstungsindustrie gibt. Bis November soll die neue Werbestrategie des Konzerns vorgestellt werden. "Der Wechsel der Exportstrategie sowie die Erweiterung der Absatzmärkte erfordern zweifellos einen neuen starken und bekannten Werbeträger", wird ein Konzernvertreter zitiert.

Seagal im Putin-T-Shirt

Während in der russischen Presse schon Spekulationen über die Höhe des entgangenen Honorars für Seagal - bis zu eine halbe Million Euro - die Runde machten, kam von Kalaschnikow am Dienstag ein halbes Dementi. Kalaschnikow wolle nicht auf die Zusammenarbeit mit Seagal verzichten. Einen Vertrag gebe es zwar tatsächlich nicht, und auch ein neues Werbekonzept werde gerade erstellt, aber ganz ausgeschlossen sei Seagals Engagement als Markenbotschafter noch nicht.

Seagal hatte sich während der Ukraine-Krise klar als Freund Putins positioniert. Im März erklärte er in einem Interview über seinen Judo-Partner: "Ich würde ihn gern als Bruder betrachten", im August trat er dann bei einem Konzert auf der Krim auf - mit einem Putin T-Shirt. (ab, DER STANDARD, 24.9.2014)