Die Grafik illustriert die Verteilung der Vulkanasche zwischen West- und Ostküste der USA.

Grafik: USGS

New York - Einer der gefährlichsten vulkanischen Hotspots der Erde liegt unter dem Yellowstone-Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming. Die 60 Kilometer breite Caldera des Supervulkans entstand bei drei gewaltigen Eruptionen, die letzte fand vor über 600.000 Jahren statt. Die Magmakammer in mehr als acht Kilometern Tiefe ist rund 70 Kilometer lang, 40 Kilometer breit und zehn Kilometer mächtig.

Dass die Region vulkanisch stark aktiv ist, zeigen unter anderem Bodenhebungen in den vergangenen Jahren. Tatsächlich rechnen die Wissenschafter zu einem geologisch baldigen Zeitpunkt mit einem Ausbruch, allerdings gehen sie dabei von mehreren Tausend Jahren aus.

Nun haben Wissenschafter unter der Leitung von Jacob Lowenstern vom Yellowstone Volcano Observatory den letzten Ausbruch vor 640.000 am Rechner wiederholt. Das Ergebnis, veröffentlicht im Fachjournal "Geochemistry, Geophysics, Geosystems", zeichnet ein düsteres Szenario für die USA, sollte der Yellowstone-Supervulkan doch in absehbarer Zeit ausbrechen.

Asche über New York

Bei einer derart gewaltigen Eruption würden sich über 1.000 Kubikkilometer Asche, Staub und Gestein über Nordamerika verteilen. In Billings im US-Bundesstaat Montana, 220 Kilometer nordöstlich des Vulkans, würde die Ascheschicht einen Meter hoch liegen. Noch im 3.000 Kilometer entfernten New York City hätten die Einwohner tagelang mit einer mehrere Millimeter hohen Staubschicht zu kämpfen. Würden sich die Eruptionen über mehrere Wochen hinziehen, so hätte dies monate-, wenn nicht jahrelangen Einfluss auf das globale Klima, so die Forscher

Die Wissenschafter benutzten für ihre Berechnungen eine spezielle Software, die bereits für die Einschätzung der Folgen anderer Vulkane eingesetzt wurde. Das Programm "Ash3d" kombiniert ältere Daten mit globalen Windmustern und integriert erstmals auch das Verhalten von Aschepartikeln innerhalb von Wolken. (red, derStandard.at, 23.9.2014)