Moskau - Bei Recherchen über vermutlich in der Ukraine getötete russische Soldaten ist ein Team des britischen Senders BBC in Südrussland überfallen worden. Drei unbekannte Männer hätten die Journalisten in der südlichen Stadt Astrachan angegriffen, als diese ein Café verließen, sagte der BBC-Korrespondent Steve Rosenberg am Donnerstag.

Die Angreifer hätten einen seiner Kollegen geschlagen und eine Kamera gestohlen. Als die Journalisten anschließend eine Aussage bei der Polizei machten, sei ihr Auto aufgebrochen und der Inhalt von elektronischen Speicherkarten gelöscht worden, teilte der Sender mit.

BBC pocht auf Untersuchung

Die BBC beschwerte sich bei den russischen Behörden und forderte eine Untersuchung. Der Angriff sei ein Versuch gewesen, akkreditierte Journalisten an einem Bericht über ein legitimes Thema zu hindern, kritisierte der Sender. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) forderte Russland auf, für die Sicherheit von Journalisten zu sorgen.

Russische Medien hatten bereits von vereinzelten Übergriffen auf Journalisten und Politiker berichtet, die Todesfälle russischer Soldaten in der Ostukraine aufgedeckt und deren Einsatz als rechtswidrig kritisiert hatten. In Staatsmedien wurden die im Nachbarland getöteten russischen Soldaten dagegen als Helden gefeiert. (APA, 18.9.2014)