Kiew - Rund 4.000 auf der annektierten Krim stationierte russische Soldaten sind nach Angaben aus Kiew an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen worden. "Nach unseren Informationen wurden fast alle russischen Militäreinheiten, die im Norden der besetzten Krim stationiert waren (...), an der administrativen Grenze zusammengezogen", erklärte der ukrainische Armeesprecher Andrej Lyssenko am Donnerstag.

Russland hatte die Schwarzmeerhalbinsel im März offiziell seinem Staatsgebiet einverleibt. Die Annexion wurde von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt. Am Dienstag hatte Moskau angekündigt, seine Militärpräsenz auf der Krim zu verstärken. "Die Situation in der Ukraine hat sich gravierend verschärft, und die ausländische Truppenpräsenz in der unmittelbaren Nähe unserer Grenze hat zugenommen", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

Im Osten der Ukraine gilt seit dem 5. September eine Feuerpause. Allerdings wurden bei Gefechten seit Sonntag nach offiziellen Angaben etwa zehn Zivilisten getötet. Nach UN-Angaben flohen seit dem Beginn der Kämpfe vor fünf Monaten 367.000 Menschen in Nachbarländer, die meisten davon nach Russland. Weitere 260.000 Menschen seien in der Ukraine auf der Flucht. (APA, 18.9.2014)