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Der Gedenkstein an der Kreuzung B20/B28.

Foto: APA/ERNST WEISS

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Polizisten und Sanitäter bei der Einweihungszeremonie.

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Annaberg - In Annaberg in Niederösterreich ist am Mittwoch jener drei Polizisten und eines Sanitäters gedacht worden, die vor einem Jahr von dem als Wilderer verdächtigen Alois H. (55) erschossen worden waren. Für die Opfer wurde ein Gedenkstein errichtet und enthüllt. Zu einer Feldmesse und Segnung fanden sich nach Polizeiangaben etwa 1.000 Menschen ein, unter ihnen auch Angehörige.

Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle der vergangenen Jahre: Als ihm die Polizei am 17. September 2013 dicht auf den Fersen war, durchbrach Alois H. kurz nach Mitternacht in Annaberg eine Straßensperre und eröffnete das Feuer. Nachdem er auf der Flucht mit dem Auto von der Straße abgekommen und gegen einen Zaun geprallt war, schoss der 55-Jährige in einen Streifenwagen und tötete einen 38-jährigen Cobra-Beamten. Ein zufahrendes Rettungsfahrzeug geriet ebenfalls ins Visier des Schützen, ein 70-jähriger Sanitäter wurde tödlich getroffen.

Auf seiner weiteren Flucht zu Fuß stieß H. bei Lassinghof auf eine Streife und feuerte auf die Beamten. Der Lenker (51) kam ums Leben, der Wilderer zog ihn aus dem Auto und warf ihn auf die Straße. Er tötete auch den zweiten Polizisten (44) und fuhr mit der Leiche im Streifenwagen zu seinem Anwesen in Großpriel bei Melk. Dort verschanzte sich Alois H. und nahm sich letztlich selbst das Leben.

"Nicht vergessen und verdrängen"

Innenministerin Johann Mikl-Leitner (ÖVP) rief bei der Gedenkfeier am Mittwoch zum "niemals Vergessen" auf. "Der 17. September 2013 war einer der dunkelsten Tage in der Geschichte der österreichischen Blaulichtorganisationen", sagte sie. Der Gedenkstein sei "eine Stätte, die uns an Menschen erinnert, die sich für uns eingesetzt haben".

Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP), in Vertretung von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) bei der Feier, fand ähnliche Worte. "Der Gedenkstein macht deutlich, dass wir das Verbrechen nicht vergessen und verdrängen, sondern den Opfern ein würdiges Andenken bewahren." St. Pöltens Diözesanbischof Klaus Küng nahm die Segnung vor. Er sehe die Stätte als "Einladung zum Gebet ein".

Fläche gewidmet

Der 7,5 Tonnen schwere Gedenkstein, der an die Opfer des Amoklaufs erinnern soll, "die in Ausübung ihrer Pflicht am 17. Sept. 2013 ihr Leben lassen mussten", wie zu lesen ist, hat seinen Platz an der Kreuzung B20/B28. Die notwendige Fläche ist vom Land Niederösterreich zur Verfügung gestellt worden.

Neben Mikl-Leitner waren u.a. auch der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, der Präsident des Roten Kreuzes NÖ, Willibald Sauer, und LHStv. Karin Renner (SPÖ) nach Annaberg gekommen. Vor der Feierstunde fand ein gemeinsamer Sternmarsch von Rettungskräften und Polizisten statt. (APA, 17.9.2014)