Angern an der March - Zunächst hieß es, die Erdarbeiten beginnen im Frühling 2014. Doch die Bagger sind in Angern an der March bis heute nicht angerollt. In dem 3300-Einwohner-Ort in Niederösterreich (Bezirk Gänserndorf) sollte in dutzenden Gärten auf insgesamt 11,2 Hektar Fläche einen halben Meter tief Erde abgetragen werden. Die Siedlung steht auf den Resten einer zugeschütteten Teerfabrik; betroffene Bewohner gossen ihre Gärten jahrelang mit kontaminiertem Brunnenwasser.

Doch bei der - aufgrund der Größenordnung europaweit erfolgten - Ausschreibung des Projekts wurden Unterlagen beeinsprucht. Vonseiten der für das Projekt zuständigen Bundesaltlastensanierungsgesellschaft (Balsa) heißt es, man erwarte jederzeit ein Eintreffen des Urteils über den Einspruch. Bedarf es keiner neuen Ausschreibung, würden die vorliegenden Angebote sofort evaluiert, die Arbeiten könnten dann noch vor dem Winter starten.

In Angern wächst indes die Ungeduld. Ein Bürger will gehört haben, dass einzelne Betroffene bereits überlegen, ihren Garten nicht mehr umgraben zu lassen, wenn sich alles noch weiter in die Länge ziehe. Bei der Balsa versichert man, um eine rasche Erledigung sehr bemüht zu sein. (spri, DER STANDARD, 18.9.2014)