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Die Unis messen sich in vielen Rankings.

Foto: APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Wien - Knapp vor Studienbeginn beginnt auch alljährlich die Uni-Ranking-Saison. Am Dienstag veröffentlicht Quacquarelli Symonds sein "QS World University Ranking", am 1. Oktober erscheint mit dem "Times Higher Education World University Ranking" die wohl einflussreichste Rangliste. Daneben gibt es auch wieder kleinere Rankings über Teilaspekte wie Umwelt- oder Wirtschaftsfreundlichkeit der Unis.

Betreuungsrelation

Bereits im Vorfeld veröffentlichten die Macher des "Times"-Rankings die "Formel" für die Aufnahme einer Uni in die Top 200 der heurigen Ausgabe. Demnach verfügt die durchschnittliche Top 200-Uni über eine Betreuungsrelation von 11,7 Studenten pro Lehrendem und rekrutiert jeweils ein Fünftel ihres Personals bzw. ihrer Studenten aus dem Ausland. Pro Lehrendem kommt sie auf jährliche Gesamtmittel von rund 750.000 Dollar (rund 580.000 Euro) bzw. eingeworbene Forschungsmittel von 230.000 Dollar.

Die unterschiedlichen Rankings arbeiten zwar mit im Detail unterschiedlichen Erhebungsmethoden, die immer wieder kritisiert werden - im Großen und Ganzen sind aber sowohl die Indikatoren als auch die Ergebnisse dieselben. Wichtige Maßzahlen betreffen etwa die Zahl der Veröffentlichungen der Forscher bzw. deren Zitierung in wissenschaftlichen Zeitschriften, die Betreuungsrelationen, Drittmitteleinnahmen oder der Anteil internationaler Studenten bzw. Forscher. An der Spitze landen regelmäßig US-Universitäten. Beste kontinentaleuropäische Uni ist meist die ETH Zürich, die beste österreichische - meist die Uni Wien - knapp unter den Top 200.

Für Politik wichtig

Den Ranglisten-Reigen eröffnet hatte Mitte August das stark forschungsorientierte "Shanghai Academic Ranking of World Universities", das auch heuer das obige Ergebnis brachte. Gegenüber dem Vorjahr gab es kaum Änderungen.

Trotz Kritik an den Rankings orientiert sich die Politik stark an den Listen. So gab etwa der russische Präsident Wladimir Putin das Ziel aus, bis 2020 fünf Unis in die Top 100 des Times-Rankings zu bringen (derzeit: null), der japanische Premier Shinzo Abe legt die Latte mit zehn bis 2023 noch höher (derzeit: zwei).

Kleiner Trost: Selbst wer keine allzu hohe Platzierung erreicht, muss keine schlechte Hochschule sein. Die Top 200 machen gerade einmal ein Prozent aller Hochschulen weltweit aus. (APA, 15.9.2014)