Chania - Bei einer neuen Flüchtlingstragödie sind im Mittelmeer zwischen Malta und Kreta vermutlich mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Opfer wurden bereits tot geborgen, darunter ein Kind. Nach 20 weiteren wurde rund 30 Stunden nach dem Unglück am Sonntag weiter gesucht.

Ein anderes Kind schwebe wegen Unterkühlung in Lebensgefahr, sagte ein Krankenhausarzt in der Hafenstadt Chania auf Kreta. "Die Hoffung, weitere Menschen im offenen Meer zu retten, schwindet", sagte ein Offizier der Küstenwache.

Das Unglück ereignete sich am Samstag in den frühen Morgenstunden. Zwei vorbeifahrende Schiffe hätten Migranten im Meer rund 90 Seemeilen südwestlich von Kreta entdeckt und die Küstenwachen Maltas, Griechenlands und Italiens alarmiert. Sechs Opfer konnten aus den Fluten gerettet und nach Kreta gebracht werden.

Flüchtlingslager überfüllt

Zugleich griff die griechische Küstenwache am Wochenende 388 Migranten in der Ägäis auf. Rund 70 davon wurden aus den Fluten gerettet. "Die Zahl der Migranten wächst von Stunde zu Stunde", hieß es seitens der Küstenwache. In ihrer Mehrheit stammen sie aus Syrien und Afghanistan.

Die Flüchtlingslager sind nach Medienberichten restlos überfüllt. Auch in Italien sind am Wochenende wieder mehr als 1.500 Migranten angekommen. (APA/dpa, 14.9.2014)