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Nach Youtube, Facebook und Twitter wirft nun auch Vkontakte Propagandainhalte des IS aus seinem Netzwerk.

Foto: Reuters

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verliert im Internet an Boden. Nach massivem Eingreifen von Twitter, Facebook und Youtube hat sich auch das russische Netzwerk vk.com dazu entschlossen, Propaganda der Jihadisten zu löschen. Am Freitagmorgen seien 62 Accounts von IS-Anhängern gelöscht worden, sagte Vk-Sprecher Georgy Lobushkin dem Internetdienst Mashable am Samstagabend.

"Wir sperren alle Privatkonten und Communities, die sich der Bewerbung des IS widmen und von unseren Nutzern aufgespürt wurden". Betroffen waren auch die laut Sicherheitsforschern aktivesten Seiten mit den Titeln "al Hayat" und "Ajnad"

IS wich auf Vkontakte aus

Die Seite vk.com wird oft als "russisches Facebook" bezeichnet. Über 260 Millionen Nutzer gehören dem Netzwerk an. IS-Extremisten hatten begonnen, vk.com zu nutzen, nachdem westliche soziale Netzwerke wie Twitter und Youtube seit Anfang August deren Profile löschten.

Auf vk.com lud IS bisher nahezu ungehindert seine Propagandavideos hoch, darunter auch die Enthauptungen von James Foley und Steven Sotloff. Diese sowie das jüngste Video mit der Tötung des Briten David Haines sind nun nicht mehr aufzufinden.

Nächste Station: Diaspora

Die IS nutzt als Ausweichplattform auch Diaspora. Das dezentral angelegte Social Network wurde einst als offene Alternative zu Facebook gehyped, konnte jedoch nie eine kritische Masse an Nutzern anziehen. Die Entwicklung wird schon länger nicht mehr von den einstigen Erfindern geleitet, sondern von der Community.

Da es bei Diaspora möglich ist, selber einzelne Knoten ("Pods") zu betreiben, dürfte der Kampf gegen IS-Inhalte hier deutlich komplizierter werden. Obwohl Nutzer-IDs den einzelnen Knoten zugewiesen sind, kann nach Personen und Inhalten übergreifend gesucht werden. Die Reichweite für IS-Botschaften ist hier im Vergleich zu Facebook (über eine Milliarde Nutzer) und Vkontakte (260 Millionen Nutzer) jedoch deutlich geringer. (gpi/APA, 15.09.2014)