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Apple Pay: Bezahlen per Apple Watch ...

Foto: AP/Sanchez

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... oder iPhone 6.

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Apples Bezahlplattform Pay spielte bei der Präsentation der neuen iPhones und der Watch eher eine geringere Rolle. Trotzdem könnte der Dienst derart revolutionieren, wie es das das iPhone 2007 getan hat. Denn zumindest US-Kreditkarten- und Bankunternehmen bescheinigen Pay eine große Zukunft. Der Dienst wird von den Instituten sogar soweit unterstützt, dass Apple einen Diskont-Tarif bei Transaktionsgebühren erhalten hat. Einem Bericht der New York Times zufolge soll die Rate, welche mit den Banken verhandelt wurde, sogar unter jener von Kreditkarten-Anbietern liegen.

Niedrige Transaktionsgebühren

Die Finanzunternehmen akzeptieren die niedrigeren Transaktionsgebühren, weil sie sich erhoffen, dass Zahlungen anstatt mit Bargeld oder weiteren alternativen Methoden künftig mit Apple Pay durchgeführt werden. Weiters sehen die Banken einen höheren Sicherheitsfaktor bei der Bezahlplattform, weshalb an der Gebühr nach unten geschraubt wurde. Kreditkarten-Unternehmen hätten höhere Entgelte, um etwaigen Betrug abzudecken. Für Apple Pay ist nämlich ein Fingerabdruck des Nutzers nötig, das IT-Unternehmen aus Cupertino stattete deshalb bereits das Vorgängermodell des iPhones mit einem derartigen Sensor aus.

Apple verdient bei jeder Zahlung

Dies kommt auch nicht von ungefähr, da Apple bei jeder Zahlung mit dem Dienst 0,15 Prozent der Rechnungssumme von Banken und Zahlungsdienstleistern einstreicht. Dies grenzt Pay insofern von bereits bestehenden Bezahl-Lösungen wie Google Wallet ab, da die Konkurrenz bei der Bezahlungen keinen Cent sieht.

Widerstand von Walmart und Best Buy

Für Kreditkarten-Firmen ist die Teilnahme an Apple Pay kostenlos. Analysten warnen jedoch bereis jetzt, dass das Service auf lange Sicht Anteile von Kreditkarten-Unternehmen und Banken vermindern könnte, die dem Handel verrechnet werden. Trotzdem wollen die Firmen an der Plattform festhalten, da einige US-Großhändler zuletzt eine Initiative namens Merchant Customer Exchange gestartet hatten. Diese sieht ein Bezahl-System vor, bei der Kreditkarten-Unternehmen umgangen werden. Unterstützer wie Walmart oder Bestbuy kündigten deshalb bereits an, bei Apple Pay nicht mitzuwirken.

Hoffnungsschimmer bei Cyberkriminalität

Ein weiterer Hoffnungsschimmer für US-Banken ist wie bereits erwähnt höhere Sicherheit vor Cyberkriminalität. Zuletzt war das veraltete Kreditkarten-System immer wieder Opfer von größer angelegten Angriffen geworden. Vor kurzem wurde etwa bekannt, dass Kriminelle Millionen Kreditkartennummern von US-Amerikanern bei mehr als 1.000 US-Firmen abgreifen konnten. Mittels eines ausgeklügelten Verschlüsselungsverfahren (“Tokenization“) soll dies bei Apple Pay verhindert werden. Jeder Schritt der Zahlungsabwicklung wird demnach mit einem Sicherheitsmechanismus versehen.

Händler stehen vor hohen Investmentsummen

Zu guter Letzt muss aber noch abgewartet werden, ob sich Händler überhaupt auf Apple Pay einlassen werden. Dazu sind nämlich hohe Investmentsummen nötig, um die nötige Hardware anzuschaffen. Hierbei konnte in der Vergangenheit die Konkurrenz wie Google Checkout noch keinen wirklichen Erfolg verzeichnen, es wird sich also erst weisen, ob Apple Pay “The Next Big Thing“ vom IT-Riesen aus Cupertino wird. (red, derStandard.at, 13.09.2014)