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Die Ukraine hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.

Foto: APA/EPA/Dolzhenko

Berlin - Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hat Deutschland um Hilfe für den Bau einer Mauer an der Grenze der Ukraine zu Russland gebeten. "Wir würden uns richtig freuen, Unterstützung von allen Freunden der Ukraine zu bekommen", sagte Klitschko am Freitag in Berlin. Aus Deutschland sei dabei Hilfe "jeder Art" willkommen.

Klitschko - ein Weggefährte von Präsident Petro Poroschenko - nannte als Beispiele finanzielle Unterstützung und Hilfe durch "Know-how". Klitschko rechtfertigte die Mauerpläne damit, dass es darum gehe, die Separatisten im Osten des Landes von weiterem Nachschub an Waffen und Kämpfern abzuschneiden. Ziel sei nicht ein "Mauerbau zwischen Völkern", sondern der Schutz vor Aggression. Die Mauer soll nach den Plänen der ukrainischen Regierung bis zu 2.300 Kilometer lang werden. Zudem solle es auf knapp 1.500 Kilometer Länge einen Graben geben.

Verständnis

Die deutsche Bundesregierung hat Verständnis für die ukrainischen Pläne, entlang der Grenze zu Russland eine Mauer zu bauen. "Die Entscheidung der Ukraine, die Grenzen zu sichern, ist natürlich eine freie Entscheidung der Ukraine", sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Freitag in Berlin.

Wichtig sei, dass kein weiterer Nachschub von Waffen und Kämpfern für die Separatisten erfolgen könne. "Insofern ist das ein Anliegen, das nachzuvollziehen ist", sagte Wirtz.

Deutschland selbst ist in seiner Zeitgeschichte von einer Mauer geprägt. Die Berliner Mauer war während der Teilung Deutschlands ein hermetisch abriegelndes Grenzbefestigungssystem der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), das mehr als 28 Jahre lang, vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989, bestand. (APA, 12.9.2014)