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Vieles hat Roger Federer in seiner Karriere schon erreicht, der Sieg im Daviscup fehlt allerdings noch.

Foto: EPA/SALVATORE DI NOLFI

Genf/Paris - Nur eine Woche nach seinem bitteren US-Open-Aus hat sich Roger Federer der nächsten großen Aufgabe verschrieben: Der Schweizer spielt am Wochenende gemeinsam mit Stanislas Wawrinka in Genf im Halbfinale gegen Italien und will die Weichen zum ersten Davis-Cup-Titel seiner Karriere stellen. Im zweiten Halbfinale empfängt Frankreich in Paris Vorjahressieger Tschechien.

Schlaf statt Finale

Das Finale der US Open schenkte sich Roger Federer in diesem Jahr. "Das war zu spät für mich", sagte Federer, der am Montag bereits wieder in der Schweiz eingetroffen war. Nachdem er beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison im Halbfinale am späteren Sieger Marin Cilic aus Kroatien gescheitert war, zog es der Rekord-Grand-Slam-Champion lieber vor, zu schlafen. Schließlich wartet schon die nächste große Aufgabe auf den 33-Jährigen.

Schon die Final-Teilnahme wäre etwas Besonderes für die Eidgenossen, nämlich die erste seit 22 Jahren. "Im Tennis gibt es so viele Highlights, sodass ich am Freitag zum Glück schon wieder was zu tun haben werde", hatte Federer bereits nach dem bitteren Aus in Flushing Meadows gesagt.

Jahrelang hat Federer um den prestigeträchtigen Team-Wettbewerb einen großen Bogen gemacht und sich lieber auf seine Einzel-Karriere konzentriert. Doch seit in Wawrinka ein zweiter Topspieler dabei ist, hat auch Federer wieder den Reiz des Davis Cups für sich entdeckt. Zumal ihm die Trophäe in seiner so erfolgreichen Karriere noch fehlt.

"Wir haben ein super Team, spielen zu Hause und konnten den Belag auswählen. Natürlich sind wir der Favorit und können es schaffen", sagte Federer. Die Begeisterung in der Schweiz ist riesengroß. Die rund 18.000 Tickets im Palexpo waren sofort vergriffen, zum öffentlichen Training strömten Anfang der Woche 4.000 Fans in die Halle. "Wahnsinn, was hier los ist", sagte Federer staunend.

Er warnte jedoch davor, die mit Andreas Seppi und Fabio Fognini antretenden Italiener zu unterschätzen. "Italien ist sicher stärker als Kasachstan und gegen die mussten wir hart kämpfen", betonte die Nummer zwei der Welt mit Blick auf den knappen Erfolg im Viertelfinale.

Frankreich Favorit gegen Tschechien

Im zweiten Halbfinale treffen Frankreich und Titelverteidiger Tschechien in Paris aufeinander. Die Tschechen, 2012 und 2013 siegreich, wollen zum dritten Mal in Serie ins Endspiel, das gelang zuletzt Australien von 1999 bis 2001. "Der Davis Cup ist etwas ganz Besonderes", sagte Routinier Radek Stepanek. Allerdings gehen die Franzosen, die im Viertelfinale Deutschland ausgeschaltet hatten, mit ihren drei Topspielern Jo-Wilfried Tsonga, Gael Monfils und Richard Gasquet als Favorit in die Partie. (APA/dpa, 11.9.2014)