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Rolls Royce sieht in den Geländewagen ein "interessantes Segment".

Foto: ap/Kirsty Wigglesworth

London - Gerüchte gibt es bereits seit Monaten, nun scheint der Weg so gut wie geebnet: Der Luxushersteller Rolls-Royce wird aller Voraussicht nach in das Segment für Geländelimousinen einsteigen. Man denke über so ein Projekt nach und mache Fortschritte, sagte Rolls-Royce-Chef Thorsten Müller-Ötvös. Er bekomme viele Anfragen nach einem SUV-Modell.

Allerdings müsse man sorgfältig abwägen, wie sich dieses "sehr interessante Segment" am besten mit der Marke Rolls-Royce verbinden lasse.

Zum ersten Mal wird Rolls-Royce in diesem Jahr laut Müller-Ötvös die Marke von 4.000 verkauften Autos knacken. 2003 hatte das Unternehmen nach dem Neustart unter dem BMW-Dach erst 500 Neuwagen abgesetzt. Damals hatte Rolls-Royce nur sein neues Flaggschiff Phantom im Angebot, inzwischen gibt es auch den kleineren Ghost und Wraith. Von diesem soll Mitte 2016 eine Cabrio-Version auf den Markt kommen.

Rolls-Royce konzentriert sich auf superreiche Kunden und bietet nur Autos oberhalb von 200.000 Euro an. Unter diese Marke werde das Unternehmen auch nicht gehen, bestätigte Müller-Ötvös. Im Schnitt koste ein Exemplar der zum Großteil maßgeschneiderten Limousinen 350.000 bis 400.000 Euro.

Pferde, Yachten, Autos

Die Volkswagen-Tochter Bentley - früher Schwestermarke von Rolls-Royce und heute Rivale - arbeitet bereits an einer Geländelimousine für das oberste Preissegment und will mit ihrem geplanten Geländewagen vor allem neue Käufer anlocken. Das Modell solle im Wesentlichen Kunden gewinnen, "die wir heute nicht ansprechen", sagte Vorstandschef Wolfgang Schreiber bereits Anfang des Jahres auf der Automesse in Detroit. So könne man auf der ganzen Welt Wohlhabende erreichen, die mehrere Autos besäßen und für ein Hobby wie Reiten oder Bootssport ein größeres, stärkeres Fahrzeug bräuchten - beispielsweise für Anhänger. Zudem möchte Schreiber mehr Frauen als Kunden gewinnen. Bentley rechne für den SUV mit einem Absatz von "mindestens 3000 Fahrzeugen" pro Jahr, der Marktstart sei für 2016 geplant.

Auch der italienische Sportwagenbauer Lamborghini, der auch zum Wolfsburger Autoimperium gehört, tüftelt ebenfalls an einem Geländewagen der Luxusklasse. (Reuters/ red, derStandard.at, 11.9.2014)