Wien - Der Pfusch am Bau wächst heuer um 4,4 Prozent, wobei die gewerbliche "Nachbarschaftshilfe" stagniert, während der private Pfusch stark zunimmt, rechnet das Beratungsunternehmen Kreutzer Fischer & Partner vor. Heuer würden rund acht Milliarden Euro an der Steuer vorbei erwirtschaftet. Gleichzeitig waren zuletzt mehr als 20.000 Bauarbeiter arbeitslos.

Kronzeugenregelung für Pfusch-Anzeiger

Der größte Teil des Schwarzgeldes floss laut Studie im Bauhauptgewerbe mit 3,05 Milliarden Euro. Dahinter folgen Haustechnik mit 2,05 Milliarden Euro und der Innenausbau (Boden, Wand, Decke) mit 1,85 Milliarden Euro. Deutlich kleiner sind die Segmente Dach mit 600 Millionen, Garten mit 350 Millionen und Einrichtung mit 100 Millionen Euro.

Das Beratungsunternehmen regt eine Kronzeugenregelung an: "Ähnlich wie im Wettbewerbsrecht würde der Anzeiger einer Dienstleistung, die ohne Rechnung erbracht wurde, straffrei gehen, auch wenn er selbst Nutznießer des Geschäftes ist. Nach der Logik des 'Gefangenendilemmas' wäre daher in 'Pfusch-Geschäften' keiner der beiden Geschäftspartner mehr sicher, ob nicht der andere das Geschäft zur Anzeige bringt." (APA, 10.9.2014)