Cupertino - Nach jahrelangen Spekulationen über eine iWatch bringt Apple nun unter dem üblichen Medienhype den Mini-Computer fürs Handgelenk auf den Markt. Konzernchef Tim Cook stellte die "Apple Watch" nun wohl rascher vor als ihm lieb sein konnte, weil die Konkurrenz mit ihren Modellen einfach schneller war. Anfang 2015 wird die Apfeluhr um knapp 350 Dollar in die Läden kommen

Apple erklärte erwartungsgemäß, dass der Konzern mit der Uhr ein neues Kapitel seiner Geschichte aufschlagen will. Superlative gibt es wie eh und je: Das Management hat versprochen, an der besten Produktpalette seit 25 Jahren zu basteln.

Die ersten Reaktionen auf Apples neuen Mini-Computer fürs Handgelenk fielen allerdings laut Reuters durchaus verhalten aus. "Das war jetzt nicht so cool, wie ich befürchtet habe", sagte der Uhrenmarkt-Spezialist Jon Cox von Kepler Cheuvreux in Zürich. "(Swatch-Chef) Nick Hayek wird heute Nacht wahrscheinlich gut schlafen können." Analyst Daniel Morgan von Synovus Trust Company in Atlanta zeigte sich ebenfalls reserviert: "Ich weiß nicht, ob sie mit dieser Uhr in die richtige Richtung gehen." Die Tatsache, dass die wichtigsten Funktionen nur in Kombination mit einem iPhone zu nutzen seien, schränke den Kreis potenzieller Käufer ein..

Apple-Aktien legten während der Veranstaltung in einem unruhigen Handel deutlich zu, drehten aber später ins Minus. Auch die Aktienkurse mehrerer japanischer Zulieferer kamen unter Druck. "Kurzfristig orientierte Investoren verkaufen diese Titel, weil die Apple-Präsentation keine Überraschung brachte", urteilte ein Fondsmanager in Tokio. (red, derStandard.at, 10.9.2014)