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Küchenchef und Hobbybrauer Yannick Allombert inspirierte der Fund von wildem Hopfen zum Brauen eines aromatischen Bieres.

Foto: apa/Frank Mächler

Yannick Allombert mag es nicht, wenn man ihn als Braumeister anspricht - denn zum Braumeister gehört eine entsprechende Ausbildung, womöglich ein einschlägiges Studium und jedenfalls entsprechende Prüfungen. Dergleichen hat er nicht, dafür hat er Fantasie und Geschmack. Allombert ist stolzer Küchenchef und als solcher stets bemüht, mit regionalen Zutaten zu kochen.

Vor einigen Jahren verschlug es den Elsässer nach Umhausen in den Gasthof Krone - wo er gleich die Umgebung zu erkunden begann, um sich inspirieren zu lassen. Da entdeckte er, dass im Ötztal (wie in vielen anderen Regionen Österreichs) wilder Hopfen vorkommt.

Das war neu für ihn: Als Hobbybrauer hatte er schon mit einer Reihe von Hopfenzüchtungen experimentiert - aber in den selbstgepflückten Dolden entdeckte er Aromen, die ein wenig an die der Sorten Cascade und Amarillo erinnern und doch sehr eigenständig wirken. Also richtete er im Keller des Gasthofs eine Nanobrauerei ein und begann mit der Flaschenfüllerei. Aus Allomberts Ötztaler Biermanufaktur kommt seither das von wildem Hopfen geprägte helle "Etztoler" mit eindrucksvollem Schaum und leichter Fruchtnote sowie wechselnde Spezialitäten (aktuell ein dunkelbraunes Apfelbier, bei dessen Produktion lokale Äpfel miteingemaischt wurden) - eine größere Brauerei ist schon in Planung. (Conrad Seidl, Rondo, DER STANDARD, 12.9.2014)