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Mathew Martoma

Foto: Reuters/Munoz

New York - Die US-Justiz hat ein weiteres hartes Urteil wegen Insiderhandels gefällt. Der ehemalige Hedgefonds-Manager Mathew Martoma wurde wegen illegaler Absprachen bei Finanzgeschäften zu neun Jahren Haft verurteilt, wie der zuständige Bundesstaatsanwalt Preet Bharara am Montag in New York erklärte.

Martoma arbeitete für Steven A. Cohens Wall-Street-Firma SAC Capital Advisors, der im November 2013 bereits eine Strafe von 1,8 Milliarden Dollar (1,4 Mrd. Euro) auferlegt worden war. Laut Bharara brachten Martomas verbotene Deals SAC eine Viertelmilliarde Dollar ein und ihm selbst einen Bonus von neun Millionen Dollar. Auch Martomas Ex-SAC-Kollege Michael Steinberg droht eine Gefängnisstrafe.

US-Justiz greift durch

Die US-Justiz greift bei Insiderhandel auch gegen verantwortliche Manager rigoros durch. Wall-Street-Größen wie der ehemalige Goldman-Sachs-Verwaltungsrat Rajat Gupta oder Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam haben ebenfalls Haftstrafen bekommen.

Bei SAC war die Staatsanwaltschaft davon überzeugt, dass bei Spekulationen an den Finanzmärkten verbotenerweise Tipps von Informanten aus Unternehmen genutzt wurden - und das mehr als ein Jahrzehnt lang. Das ungesetzliche Verhalten sei "umfangreich, weitverbreitet und ohne Beispiel in derHedgefonds-Industrie" gewesen, hieß es in der Anklage.

"Zahlreiche Mitarbeiter" hätten dabei mitgemacht, angespornt von den Rahmenbedingungen im Unternehmen. Der Hedgefonds selbst existiert weiter - wenngleich seit März unter neuem Namen. Heute agiert die Finanzfirma als Point72 Asset Management. (APA, 9.9.2014)