Wien - Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit etwas leichteren Notierungen beendet. Der ATX fiel 8,48 Punkte oder 0,36 Prozent auf 2.340,37 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 20 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.360 Punkten.

Auch an den europäischen Leitbörsen gab es Kursverluste zu beobachten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,36 Prozent, DAX/Frankfurt -0,44 Prozent, FTSE/London -0,10 Prozent und CAC-40/Paris -0,49 Prozent.

Neue Impulse blieben im Verlauf Mangelware. Im Fokus blieb daher das anstehende Unabhängigkeits-Referendum in Schottland sowie die Ukraine-Krise, nachdem die 28 EU-Staaten am Montagabend grünes Licht für neue Sanktionen gegen Russland gegeben hatten. Allerdings müssen die Staaten noch darüber entscheiden, ob die beschlossenen Sanktionen, die in den nächsten paar Tagen in Kraft treten könnten, überhaupt veröffentlicht werden.

Im späten Handel drückte dann eine schwache Börseneröffnung an der Wall Street zwischenzeitlich auch an den europäischen Märkten auf die Stimmung. In den USA standen vor allem Bankwerte unter Druck. Die US-Notenbank Fed will die größten US-Geldhäuser zu einer höheren Risikovorsorge zwingen als bisher bekannt. Unter den Bankwerten starteten die Aktien von Goldman Sachs und Morgan Stanley mit klaren Kursverlusten in den US-Handel.

In Wien zeigten sich Bankwerte ohne klare Richtung. Erste Group fielen um 2,03 Prozent auf 20,32 Euro. Raiffeisen stiegen indessen um 0,26 Prozent auf 20,90 Euro. Zum Wochenstart hatten die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI) noch etwa eineinhalb Prozent verloren, nachdem bekannt geworden war, dass das Geldhaus nun auch das von privaten Investoren gehaltene Partizipationskapital (PS) in Höhe von 750 Mio. Euro zur Gänze zurückzahlen wird.

Unter den weiteren Indexschwergewichten büßten OMV 0,93 Prozent auf 28,84 Euro ein. Im Handelsverlauf war bekannt geworden, dass die wichtigste Öl-Exportleitung des Jemen am Montag bei einem Anschlag beschädigt worden ist. Die Öl-Ausfuhren mussten gestoppt werden. Davon war auch die Produktion der OMV kurzzeitig betroffen, mittlerweile wurde sie jedoch wieder aufgenommen.

Unter den Kursverlierern waren zudem UNIQA zu finden. Die Titel gaben klare 0,94 Prozent auf 9,07 Euro ab. Die Analysten von JPMorgan haben ihr Kursziel für die Aktien des Versicherers infolge niedriger Gewinnprognosen in CEE von 12,70 Euro auf 10,80 Euro gekürzt. Auch die Empfehlung wurde von "Overweight" auf "Neutral" reduziert

voestalpine stiegen indessen um 1,01 Prozent auf 33,88 Euro. Der Stahlkonzern kündigt seine eine Milliarde Euro schwere Hybridanleihe aus dem Jahr 2007. Aufgrund eines Umtausches dieser Anleihe durch Anleihegläubiger in eine 2013 neu begebene Hybridanleihe reduzierte sich der Betrag mittlerweile auf 500 Mio. Euro. Die Kündigung tritt am 31. Oktober in Kraft. (APA, 9.9.2014)