East Rutherford/Belo Horizonte - Dem Zuckerbrot folgte schnell die Peitsche: Als Brasiliens Fußball-Stars nach dem 1:0-Erfolg über Kolumbien aus ihrem freien Tag zurückkamen, überraschte Dunga alle mit dem Rauswurf von Maicon. Der Rechtsverteidiger hatte den Teamchef mit einer Undiszipliniertheit auf die Palme gebracht. Über die Umstände legte die neue Seleção-Führung aber vorerst den Mantel des Schweigens.

"Er spielt keine Rolle mehr in den Plänen", verkündete Team-Manager Gilmar Rinaldi lapidar und sprach nach einem vielsagenden Dank an den 33-Jährigen "für seine geleisteten Dienste in der Seleção" lediglich von einem "internen Problem". Nichts soll die schöne neue Welt Brasiliens am Dienstag in East Rutherford im US-Bundesstaat New Jersey (USA) gegen Ecuador stören.

Das erste Problem löste Dunga mit der Nachnominierung von Neuling Fabinho (AS Monaco), der eilig aus der Ferne vom U21-Einsatz in Katar anreiste. Aber auch David Luiz fällt wegen Beschwerden im linken Knie aus. Der Innenverteidiger von Paris St. Germain bleibt jedoch beim Team. Damit bekommt die Defensive ein komplett anderes Gesicht als bei der WM.

Nach vorne ist es die alte Leier. Superstar Neymar, von Dunga zum neuen Kapitän ernannt, muss es richten. Wie mit seinem Kunst-Freistoß gegen Kolumbien. (sid, 8.9.2014)