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Günter Rhomberg, Bundestheater-Holding-Chef.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien - Auch ein paar Tage nach dem Rücktritt von Franz Welser-Möst als Generalmusikdirektor der Staatsoper mag Bundestheater-Holding-Chef Günter Rhomberg bezüglich der Ursachen nicht ins Detail gehen. "Zu vertraulichen Einzelheiten kann und will ich nichts sagen. Aber mir war schon vor 14 Tagen in Salzburg, als ich Welser-Möst sprach, klar, dass die Lage ernst war."

Für 4. September sei dann "ein gemeinsames Gespräch" mit Dirigent und Direktor vereinbart worden, das letztlich nicht "zu einer Lösung geführt hat. Grundsätzlich gesprochen: Franz Welser-Möst hatte schon länger das Gefühl, bei Entscheidungen nicht ausreichend gehört und eingebunden worden zu sein, auch wenn ihm klar war, dass die Letztverantwortung beim Staatsoperndirektor liegt. Dominique Meyer wiederum, der, meinem Gefühl nach, die Lage zuvor nicht so kritisch eingeschätzt hatte, meinte: Es wäre eben nicht immer möglich gewesen, Franz Welser-Möst zu konsultieren." Letztlich war, so Rhomberg, nichts mehr zu machen - nun sei "Meyer alleinverantwortlich".

Der Direktor entscheidet

Zu der Frage eines Nachfolgers von Welser-Möst an der Staatsoper sagt Rhomberg, es gäbe "keine Bestimmung, die vorsieht, dass zwingend ein neuer Generalmusikdirektor bestellt werden muss. Es ist deshalb auch keine kurzfristig anstehende Frage", aber es sei "natürlich die Entscheidung des Direktors, ob er einen Musikdirektor engagiert oder nicht. Da wird es keine Einmischung geben." Für die Wiener Staatsoper gehe es nach der Meinung Rhombergs vordringlich darum, die entstandenen Lücken durch andere Dirigenten zu schließen, was ohnedies viel Planungsarbeit erfordere.

"Wichtig ist allerdings auch, dass neben der tollen Auslastung von über 99 Prozent die kommenden Produktionen die internationale Strahlkraft des Hauses fördern, damit die Staatsoper über Wien hinaus Wirkung entfaltet." (Ljubiša Tošić, DER STANDARD, 9.9.2014)