New York/Peking - Chinas führender Online-Händler Alibabawill Geschichte schreiben: Das Unternehmen strebt den größten Börsengang der Technologiebranche in den USA an. Alibaba will mehr als 21 Milliarden Dollar (16,14 Mrd Euro) bei Investoren einsammeln, wie aus einer Mitteilung des Konzerns an die US-Börsenaufsicht vom Freitag hervorgeht.

Beim Sprung auf das New Yorker Börsenparkett sollen insgesamt 320 Millionen Anteilsscheine (ADS) in einer Preisspanne zwischen 60 und 66 Dollar angeboten werden.

Bei einem Preis am oberen Ende der Spanne würde der Amazon-Rivale auf einen Börsenwert von insgesamt rund 163 Milliarden Dollar kommen, da nur ein kleiner Teil des Unternehmens bei dem Börsengang verkauft wird. Die Marktkapitalisierung enttäuschte einige Experten, die sogar mehr als 200 Milliarden Dollar für möglich gehalten hatten. Die Roadshow soll in der nächsten Woche in New York starten. Danach soll der endgültige Preis festgelegt werden. Nach monatelangen Planspielen hatte Alibaba Anfang Mai offiziell den Startschuss für seinen Börsengang gegeben.

Der für Mitte September anvisierte Börsengang dürfte die größte Erstemission (IPO) eines Technologieunternehmens seit Facebook im Mai 2012 werden. Das Emissionsvolumen betrug damals 16 Milliarden Dollar. Alibaba gehört zu 34 Prozent der japanischen Softbank und zu etwa 22,5 Prozent Yahoo.

Marktführer in China

Die relative Unbekanntheit hierzulande täuscht über die Bedeutung des Konzerns in China mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern hinweg. Das Unternehmen mit 300 Millionen Kunden und 25.000 Beschäftigten wickelt 80 Prozent aller Internet-Einkäufe in der Volksrepublik ab, die dieses Jahr auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen dürften.

Alibaba glänzte vor seinem Börsengang mit einem Umsatz- und Gewinnsprung. Für das erste Geschäftsquartal hatte das Unternehmen ein Plus von 46 Prozent auf 2,54 Milliarden Dollar bekanntgegeben. (APA, 06.09.2014)