Abuja - Nigeria und seine Nachbarn haben mehr internationale Unterstützung im Kampf gegen die islamistische Gruppe Boko Haram gefordert.

Nigerias Außenminister Aminu Wali sagte am Mittwoch nach einem regionalen Gipfel in der Hauptstadt Abuja, seine Kollegen aus Benin, Tschad, Kamerun und Niger hätten die Notwendigkeit anerkannt, den Kampf gegen den Waffenschmuggel und die Ausbreitung der Gewalt besser zu koordinieren. Das Treffen habe die internationale Gemeinschaft zur besseren Zusammenarbeit aufgerufen, um den Waffenhandel zu unterbinden, sagte Wali.

Gewalt im Norden des Landes

Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 tötete die sektenartige Gruppe bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen mehr als 10.000 Menschen. Zuletzt drohte der Konflikt auch auf das benachbarte Kamerun überzugreifen. Es besteht zudem der Verdacht, dass Boko Haram Verbindungen zu anderen Islamistengruppen wie Al-Kaida unterhält, doch bleibt unklar, wie eng diese Kontakte wirklich sind.

Die nigerianischen Sicherheitskräfte beklagen zudem, dass Boko Haram oft besser bewaffnet ist als sie selbst. Demnach verfügt die Gruppe teils über gepanzerte Truppentransporter. Ein Teil der Waffen wurde laut Experten aus Libyen nach Nigeria geschmuggelt. Darüber hinaus erbeute Boko Haram aber auch immer wieder Waffen und Munition von den Sicherheitskräften. Experten zufolge finanziert sich die Gruppe vorwiegend aus Banküberfällen, Erpressung und Entführungen gegen Lösegeld. (APA, 4.9.2014)