Asteroid verpasst die Erde nur knapp

Nimmt man das Sonnensystem als Maßstab, dann schoss am Sonntag um 16:18 MESZ ein Asteroid um Haaresbreite an der Erde vorbei. Der Brocken mit der Bezeichung 2014 RC passierte unseren Planeten in weniger als 40.000 Kilometer Abstand - das entspricht etwa einem Zehntel der Distanz zwischen Erde und Mond. Der Asteroid war erst wenige Tage vorher, in der Nacht auf den 1. September, im Rahmen des Catalina Sky Survey nahe Tucson, Arizona, entdeckt worden. NASA-Wissenschafter schätzten die Größe des Asteroiden auf rund 20 Meter.

Je nach Zusammensetzung, Einschlagswinkel und Geschwindigkeit können Geschoße dieser Größe auf der Erde lokal bereits beträchtliche Schäden anrichten. Der am 15. Februar 2013 über der russischen Stadt Tscheljabinsk explodierte Asteroid war sogar etwas kleiner und gilt als größter bekannter Meteor seit über 100 Jahren. Der Tscheljabinsk-Treffer sorgte mit seiner Druckwelle für 1.200 Verletzte und verursachte umfangreiche Schäden an Tausenden Gebäuden.

Foto: ESA - P.Carril

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Geheimnisvoller Paektusan

Der Paektusan im Changbai-Gebirge ist mit 2.750 Metern der höchste Berg der koreanischen Halbinsel. Vor rund 1.000 Jahren war der heute noch aktive Vulkan Schauplatz einer der gewaltigsten Eruptionen in der Geschichte der Menschheit. Die Ausbruchsstärke wird auf dem Vulkanexplosivitätsindex mit 7 angegeben, das ist der zweithöchste Wert; über 100 Kubikkilometer Material wurden damals ausgeschleudert. Anders als bei anderen großen Vulkanen rund um den Globus, blieb dieser Feuerberg für die Wissenschaft ein Mysterium. Seine geografische Lage an der Grenze zwischen Nordkorea und China machte ihn praktisch unzugänglich - zumindest bis jetzt. Nun nämlich haben zwei britische Forscher die Erlaubnis bekommen, Untersuchungen vor Ort durchzuführen. Mittlerweile sind Clive Oppenheimer und James Hammond bereits zum dritten Mal auf dem Paektusan unterwegs gewesen, haben Messungen durchgeführt und Proben gesammelt. Bald wollen die Wissenschafter gemeinsam mit nordkoreanischen Kollegen erste Ergebnisse veröffentlichen.

Foto: AP Photo/David Guttenfelder

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Rekonstruierte Sonnenaktivität

Deutsche und schwedische Klimaforscher rekonstruierten in einer Modellstudie das Verhältnis zwischen Sonnenaktivität und Klima während der letzten Eiszeit. Der bekannteste Aktivitätszyklus der Sonne ist der elfjährige Sonnenfleckenzyklus, bei dem sich alle elf Jahre Sonnenfleckenmaxima und -minima abwechseln. Um Aufschlüsse über die damalige Sonnenaktivität zu bekommen, als Schweden und Norddeutschland unter einem dicken Eispanzer lagen, wurden Eisbohrkerne aus Grönland verwendet. Die Rekonstruktion zeigt, dass der elfjährige Sonnenfleckenzyklus auch damals existierte und offensichtlich ein typisches Muster der Sonnenaktivität darstellt. Die Ergebnisse bestätigen darüber hinaus die Hinweise aus anderen Studien, dass Jahre mit geringer Sonnenaktivität mit strengen Wintern auf der Nordhalbkugel zusammenhängen.

Foto: APA/EPA/NASA

Heuschrecken folgen der Sonne in ihrem Kopf

Die Heuschrecken der Art Schistocerca gregaria legen weite Strecken zurück, wenn ihr Lebensraum in der afrikanischen Wüste zu eng wird. Das Ziel ihrer Wanderung ist genetisch festgelegt. Auf dem Weg dorthin richten sich die Tiere vermutlich nach dem Stand der Sonne. Wie sie die genaue Position der Sonne feststellen, haben nun Marburger Biologen herausgefunden. Bei Verhaltensexperimenten konnten die Wissenschafter zeigen, dass die Heuschrecken polarisiertes Licht wahrnehmen und sich daran orientieren können. Konkret beobachteten die Forscher, dass das Muster der neuronalen Aktivität dem Polarisationsmuster des Himmels bei bestimmten Sonnenständen entspricht – die Tiere verfügen gleichsam über eine neuronale Repräsentation des Himmels, die sie mit dem tatsächlichen Polarisationsmuster abgleichen können, um so den Sonnenstand zu bestimmen.

Foto: Keram Pfeiffer / Philipps-Universität

Exoplanet in unmittelbarer Nachbarschaft

Rund 2.000 Exoplaneten von unterschiedlichsten Größen und Zusammensetzungen sind heute den Astrophysikern bekannt. Viele von ihnen liegen Hunderte Lichtjahre entfernt, einige allerdings befinden sich in wesentlich geringerer Distanz - und dann gibt es da noch Gliese 15Ab. Die sogenannte Supererde von rund fünffacher Erdmasse wurde erst kürzlich entdeckt und befindet sich in nur 11,7 Lichtjahre Entfernung, also praktisch in unserem Hinterhof. Weniger als zwei Dutzend Sterne liegen näher an der Erde; damit ist Gliese 15Ab vermutlich der am nächsten liegende Exoplanet, der derzeit bekannt ist.

Illu.: NASA, ESA, and D. Aguilar

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Isländischer Vulkan Bardarbunga brodelt

Der Vulkan Bardarbunga auf Island ist ausgebrochen. Anfang der vergangenen Woche spuckte der Berg wohl zum ersten Mal seit Beginn seismischer Aktivitäten vor drei Wochen Lava aus. Isländische Experten entdeckten nördlich des Gletschers Vatnajökull einen 900 Meter langen Riss, an dem das brodelnde Magma an die Oberfläche trat. Größere Aschemengen in der Luft wurden zunächst nicht registriert. Ein Ausbruch direkt unter dem Gletscher könnte weitreichende Folgen haben. Tritt die Lava unter dem Eis hervor, könnte sie das Eis zum Schmelzen bringen und schwere Überschwemmungen auslösen.

Foto: REUTERS/Armann Hoskuldsson

Feuriges Ende eines Raumschiffs

Vor einigen Wochen, genauer am 17. August 2014, verglühte das Raumschiff "Janice Voss" vom Typ "Cygnus" des privaten US-Unternehmens Orbital Sciences Corporation planmäßig bei seiner Rückkehr zur Erde in der Atmosphäre und beendete damit in grandioser Weise eine Versorgungsmission zur Internationalen Raumstation ISS. Nun gibt es auch bewegte Bilder vom feurigen Ende von "Janice Voss": Der US-Astronaut Reid Wiseman veröffentlichte kürzlich auf dem Video-Sharingdienst "Vine" ein wenige Sekunden dauerndes Video, das das Eintauchen in die Atmosphäre und das Verbrennen des "Cygnus"-Raumschiffes zeigt.

Foto: NASA

Heimlicher Einwanderer

Wo Menschen leben, fühlen sich auch viele Tierarten wohl. Meist völlig unbemerkt gedeihen unter unseren Dächern zahlreiche Arten, einige könnte man als Schädlinge bezeichnen, andere - Spinnen beispielsweise - erweisen sich durchaus als nützlich. Bei einer umfangreichen Befragung haben US-Wissenschafter nun festgestellt, dass sich die aus Asien stammende invasive Gewächshausschrecke (oben) in den letzten Jahren still und heimlich im Osten der Vereinigten Staaten verbreitet hat und vermutlich einheimische Arten, die ähnliche Nischen besetzt hatten, verdrängte. Basierend auf den Ergebnissen aus 39 Bundesstaaten könnten im Osten der USA heute über 700 Millionen Gewächshausschrecken leben - mehr als es in dieser Region Menschen gibt.

Foto: Nevit

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Mischwesen aus Schaf und Ziege

Ein seltenes Mischwesen aus Schaf und Ziege lebt nahe Göttingen im deutschen Bundesland Niedersachsen. Das sechs Monate alte Tier sei nachweislich eine "Schiege", sagte Christoph Knorr von der Universität Göttingen am vergangenen Donnerstag. Eine solche Kreuzung sei extrem selten. Schafe und Ziegen gehören zur gleichen Unterfamilie der Ziegenartigen. Sie haben aber einen unterschiedlichen Chromosomensatz. Während Ziegen 60 Chromosomen besitzen, sind es bei Schafen nur 54. Das macht Kreuzungen ausgesprochen schwierig. Göttinger Forscher wollen die weitere Entwicklung der Schiege wissenschaftlich begleiten.

Foto: APA/Swen Pförtner

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Riesiges Fischsterben gibt Rätsel auf

Nach dem Tod Hunderttausender Fische in einem See im Westen Mexikos suchen Experten nach einer Erklärung für das mysteriöse Massensterben. Dutzende Tonnen Fischkadaver wurden geborgen. Möglicherweise hätten örtliche Kläranlagen ihre Abwässer in dem See Cajititlan entsorgt, zitierten Medien die Chefin der örtlichen Umweltschutzbehörde, Magdalena Ruiz Mejia. Es seien nun Wasser- und Gewebeproben genommen und zur Analyse an ein forensisches Institut geschickt worden, teilte das Umweltamt des Bundesstaates Jalisco mit. In diesem Jahr sei es bereits viermal zu ähnlichen Ereignissen gekommen. Eine natürliche Ursache für das Fischsterben sei unwahrscheinlich, hieß es.

Foto: APA/EPA/Ulises Ruiz Basurto

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Berühmte Felsbilder jünger als gedacht

Das Bild zeigt die sogenannte "Holy Ghost"-Gruppe der Großen Galerie, einer beeindruckenden Ansammlung von teilweise lebensgroßen Felsenbildern im Horseshoe Canyon im Norden des Canyonlands National Parks im US-Bundesstaat Utah. Die weltberühmten Kunstwerke auf rotem Felsgestein wurden von amerikanischen Ureinwohnern geschaffen. Bisher gingen einige Schätzungen davon aus, dass die Malereien bis zu 8.000 Jahre alt sein könnten. Nicht ganz, wie eine aktuelle Datierung nun verriet: Die Figuren der Großen Galerie dürften höchstens 2.000 Jahre alt sein, berichten Wissenschafter von der Utah State University im aktuellen Fachmagazin "PNAS".

Foto: AP Photo/Utah State University

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Schon vor den Säugern waren Tiere in der Nacht aktiv

Bislang waren Wissenschafter der Meinung, eine nachtaktive Lebensweise kam erst mit den Säugetieren auf - offenbar ein Irrtum, wie US-Forscher in einer aktuellen Studie in den "Proceedings of the Royal Society B" behaupten. Möglicherweise sind bereits ferne Vorfahren der Säugetiere im Karbon und Perm in der Nacht auf Beutefang unterwegs gewesen. Für Kenneth Angielczyk vom Field Museum in Chicago und seinen Kollegen lässt die Größe und Form der Augenhöhlen beispielsweise von Dimetrodon (das für seine großen Rückensegel bekannt ist) und anderen Synapsiden auf eine nächtliche Lebensweise schließen - und zwar 100 Millionen Jahre vor der Entwicklung der ersten Säugetiere.

Foto: REUTERS/Marlene Hill Donnelly

Ein Snack für einen Otter

Nach Stunden des ereignislosen Otter-Schauens an der Küste der schottischen Shetland Islands beschloss der Naturfotograf Richard Shucksmith aufzugeben, als er plötzlich einen unvorsichtigen Papageientaucher ganz in der Nähe der Otterkolonie erblickte. Dass ein Seeotter einen Papageientaucher fing, war bisher noch nie beobachtete worden, das könnte also noch interessant werden, dachte Shucksmith - und die Geduld des Fotografen zahlte sich tatsächlich aus. Das Ergebnis ist diese Aufnahme, für die Shucksmith nun in der Kategorie "Tiere" mit dem British Wildlife Photography Award ausgezeichnet wurde. Weitere preisgekrönte Bilder gibt es hier.

Foto: Richard Shucksmith

Galgenfrist für "Opportunity" und LRO

Die Budgetsituation der US-Raumfahrtorganisation NASA ist mehr als angespannt, einige Projekte müssen um ihre Fortsetzung fürchten. Auch die beiden prominenten Missionen "Opportunity" und "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) standen zuletzt auf der Abschussliste - doch nun erhielten der unermüdliche Marsrover und das Mondbeobachtungsprogramm doch Garantien für ihre Fortsetzung zugesprochen: der Mars-Roboter und LRO bekamen eine Galgenfrist von zwei weiteren Jahren, wie Mitarbeiter der beiden Missionen nun bestätigten.

Foto: NASA/JPL-Caltech

Asteroiden kollidieren um fernen Stern

Krachen Asteroiden zusammen, sind die Folgen mitunter aus Hunderten Lichtjahren Entfernung wahrzunehmen: Astronomen haben mit dem "Spitzer"-Weltraumteleskop zwischen August 2012 und Jänner 2013 um den 1.200 Lichtjahre entfernten Stern NGC 2547-ID eine regelrechte Staubexplosion beobachtet. Für die festgestellte enorme Staubentwicklung konnte es nach Ansicht der Wissenschafter nur eine Erklärung geben: Zwei riesige Trümmer innerhalb der Materiescheibe um den jungen Stern waren mit hoher Geschwindigkeit zusammengestoßen. Die so entstandenen Staubkörnchen könnten das Grundmaterial für zukünftige Gesteinsplaneten bilden, glauben die Astronomen.

Foto: NASA/JPL-Caltech

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Zoowelt

Seit Wochen wachen die Mitarbeiter des Zoos von Edinburgh über die Trächtigkeit ihres Panda-Weibchens - doch Tian Tian (10) hat vermutlich zum zweiten Mal eine Fehlgeburt erlitten. Vor einigen Tagen schon hätten die Wehen einsetzen sollen und auch eine Hormonprobe lässt vermuten, dass etwas schief gelaufen ist. Tian Tian war im April künstlich befruchtet worden. Vater wäre der Panda Yang Guang (10) geworden, der mit ihr seit 2011 in Schottland lebt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Tian Tian nach erfolgreicher künstlicher Befruchtung eine Fehlgeburt gehabt. (red, derStandard.at, 07.09.2014)

Foto: APA/EPA/ROB MCDOUGALL