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Radiodirektor Karl Amon.

Foto: APA / Robert Jäger

Wien - Mehr als 330 Veranstaltungen, etliche neue Reihen sowie Schätze aus dem Archiv: Freunde des ORF-Radiokulturhauses erwartet in der kommenden Saison das "reichhaltigste Programm jemals", wie ORF-Radiodirektor Karl Amon bei der Präsentation am Dienstag erklärte. Gleichzeitige betonte er die "Lebendigkeit des Funkhauses", das jedenfalls als Kulturstandort "noch sehr, sehr lange leben" werde.

In eine ähnliche Kerbe schlug Radiokulturhaus-Leiter Thomas Wohinz. "Wir haben uns die Entwicklung der letzten Jahre genau angeschaut, und selbst ohne die Radios sind wir sehr gut aufgestellt", bezog er sich auf die anstehende Übersiedelung der Sender auf den Wiener Küniglberg. Man habe außerdem in technische Neuerungen und Adaptierungen investiert. Künftig wolle man die Kommunikation nach außen verstärkt auf den Standort Argentinierstraße fokussieren.

Inhaltlich startet die neue Saison am morgigen Mittwoch mit "Globale Perspektiven", wenn im Großen Sendesaal österreichische Diplomatinnen und Diplomaten über ihre Erfahrungen am internationalen Parkett sprechen werden. Das Wochenende bringt ein Wiedersehen mit Publikumslieblingen: An zwei Abenden sind "Die Hörbigers" zu Gast, einerseits auf der Bühne (unter anderen Christiane Hörbiger und Cornelius Obonya), andererseits auf der Leinwand, wenn Archivaufnahmen von Paula Wessely, Attila und Paul Hörbiger dem Publikum diese Schauspielerdynastie näher bringen.

Eine neue Reihe widmet sich der "Kunst der Demokratie", für die Medienanwalt Alfred Noll ab 28. Oktober Schriftsteller wie Vea Kaiser und Robert Menasse zu ihrer politischen Haltung befragt. Einen Überblick über die heimische Klassik liefern die "Vienna Music Group Label Nights": Startend mit dem 10. September sollen zunächst an drei Abenden aktuelle CD-Produktionen vorgestellt werden. Mit dabei sind das Akkordeon-Trio Fidelio und das Duo Xu-Krenn. Die erfolgreiche Reihe "Live@RKH" wird unter anderem mit einem Konzert der Band Kreisky (25. November) fortgeführt.

Neu sind im kommenden Jahr sind Kooperationen mit den Festivals Vienna Blues Spring (Ende März) und dem Vienna International Sax Fest (11. März). Mitte April wird der Große Sendesaal wiederum ganz im Zeichen der Schuke-Orgel stehen, auf der an drei Tagen unter anderem Werke von Friedrich Cerha erklingen sollen. Ein etwas intimeres musikalisches Konzept verfolgen wiederum heimische Singer/Songwriterinnen wie Clara Blume und Julia Noa Fischer, die am 7. Mai zu Gast sind. Zum Nachdenken laden bestens erprobte Gesprächsreihen wie "Im Zeit-Raum", "Klartext", "Tacheles" und die "Wiener Vorlesungen".

Ab Oktober gibt es Gelegenheit, in die Geschichte des Radios einzutauchen: Zeichner Rudi Klein wird dafür eine Ausstellung zum Thema "90 Jahre Radio" kuratieren und auch selbst mit Werken vertreten sein. "Der einzige Nachteil des Radios besteht im Nichterzählenkönnen von Bilderwitzen", wird er in der Ankündigung zitiert. Dieses Manko sollen Bilder von Mahler, Much und Stefanie Sargnagel im Radiokulturhaus wettmachen. (APA, 2.9.2014)