Manoa/Honolulu - Mit Malassezia haben viele von uns zu tun - der Name hingegen dürfte nur denen unterkommen, die beim Hautarzt nachfragen, was genau denn da bei ihnen für Beschwerden sorgt. Es ist eine Gattung von Brandpilzen, die auf der menschlichen Haut leben und sich von Fett ernähren. Normalerweise harmlos, können sie aber auch Schuppen, Ausschläge und Veränderungen der Pigmentation verursachen.

Malassezia-Pilze finden sich nicht nur auf unserer Haut, sondern auch auf der diverser anderer Tiere, etwa von Hunden. Man hielt sie daher für typische Parasiten, die sich auf die Haut von Säugetieren spezialisiert haben. Da wurde das Potenzial der Pilze allerdings grob unterschätzt, wie eine in "PLOS Pathogens" veröffentlichte Studie zeigt.

Alles andere als Spezialisten

Wissenschafter der Universität Hawaii fanden die Pilze in den unterschiedlichsten Meeres-Ökosystemen. Robben und Fische waren von Malassezia ebenso befallen wie Schwämme, Korallen und sogar Algen.

Besonders bemerkenswert war die Verbreitung der Spezies Malassezia restricta, die man als Bewohner der menschlichen Haut kennt. Man fand sie aber auch an hydrothermalen Quellen am Meeresgrund und im Boden der Arktis. Anthony Amend von der Universität Hawaii bezeichnet die Spezies als eine der ökologisch am meisten diversifizierten des ganzen Planeten. (jdo, derStandard.at, 31. 8. 2014)