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Rapid am empfängt am Sonntag den SV Grödig.

Foto: APA/Hochmuth

Wien – HJK Helsinki zählt nicht unbedingt zu den Größen des europäischen Vereinsfußballs. Trotzdem forderte Rapids Trainer Zoran Barisic "Respekt" ein, schließlich sei auf dieser Welt nichts selbstverständlich. Abgesehen davon hatte seine Mannschaft das Hinspiel 1:2 verloren. Immerhin 21.100 Zuschauer sind am Donnerstag ins Happel-Stadion gekommen, sie (35 Finnen ausgenommen) sehnten den insgesamt fünften Einzug in die Gruppenphase der Europa League herbei. Denn was für Red Bull Salzburg eine Tragödie sein mag, ist für Rapid immer noch ein Fest. Die Taktik lautete: nicht kopflos stürmen, aber angriffslustig sein. Nach 25 Sekunden köpfelte Louis Schaub an die Stange. Helsinki, Ex-Rapidler Markus Heikkinen inklusive, fand das gar nicht komisch.

Schaub legt vor

10. Minute: Robert Beric legt für Schaub auf, der 19-Jährige übernimmt direkt, trifft aus zehn Metern flach in die lange Ecke zum 1:0. Der Humor der Gastgeber kam so richtig ins Rollen. 13. Minute: Schaub zieht von der Strafraumgrenze ab, die Flugbahn des Balls endet in der Kreuzecke, das 2:0 fällt in die Kategorie "Schöner geht es kaum".

Die Finnen hatten wenig zu bieten, in der 15. Minute wurde der Spaß abrupt gebremst: Corner, Macoumba Kandji staubt ab, auch billige Tore zählen. Rapid blieb dominant, Pausenstand 2:1. Dominik Wydra ersetzte den angeschlagenen Brian Behrendt, für HJK hat das nichts geändert, die Gäste, gewiss keine Entfesselungskünstler, wurden eingeschnürt. Rapid ließ bisweilen Präzision, Ideen und Klasse vermissen. Der Wille, das 3:1 zu erzielen, konnte jedoch in keiner Phase verheimlicht werden.

In das Herz

76. Minute: Fest abgesagt. Freistoß Helsinki, Nikolai Alho macht aus rund 25 Metern das 2:2. HJK hat gut lachen. 88. Minute: Mario Pavelic zupft im Strafraum Demba Savage, der Gezupfte verwandelt den Elfer zum 3:2. In der Nachspielzeit gleicht Wydra per Weitschuss zum 3:3 aus. Egal. Der finnische Meister erreicht mit dem Score von 5:4 die Gruppenphase und ist, so die bittere Erkenntnis, größer als Rapid. Schaub sagte: "Unerklärlich." (hac, DER STANDARD, 29.8.2014)

Europa League, Playoff-Rückspiel, Donnerstag

SK Rapid Wien - HJK Helsinki 3:3 (2:1)
Ernst-Happel-Stadion, 21.100 Zuschauer, SR Lannoy (FRA)
Hinspiel 1:2, Helsinki mit dem Gesamtscore von 5:4 in der Gruppenphase

Torfolge:
1:0 (10.) Schaub
2:0 (13.) Schaub
2:1 (15.) Kandji
2:2 (76.) Alho
2:3 (88.) Savage (Foulelfmeter)
3:3 (93.) Wydra

Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Schwab, Behrendt (46.Wydra) - Schaub, S. Hofmann (73. Petsos), F. Kainz (79. Starkl) - Beric

Helsinki: Doblas - Sorsa, Moren, Heikkinen, Lampi - Tainio, Schüller (68. Zeneli) - Alho (94. Heikkilä), Lod, Savage - Kandji (88. Perovuo)

Gelbe Karten: Schwab, Pavelic bzw. Schüller, Doblas, Alho, Perovuo