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Bern - Im Jahr 2000 verschwand der Schweizer Ethnologe Bruno Manser, der diesen Montag seinen 60. Geburtstag feiern würde, auf Borneo. 2005 wurde er offiziell für verschollen erklärt. Manser war ein Aktivist sowohl für den Umweltschutz als auch für die Menschenrechte - insbesondere für das auf Borneo lebende indigene Volk der Penan setzte er sich ein.

Seine Arbeit zum Schutz der Regenwälder und für die Rechte der Penan wird seither vom Bruno Manser Fonds fortgeführt. Von einer zoologischen Ehrung Mansers berichtet nun das Naturhistorische Museum Bern: Biologen widmeten Manser zwei neu beschriebene Tierarten.

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Eines davon ist eine braunschwarze Kröte, die in dem entlegenen Berggebiet entdeckt wurde, in dem Manser verschollen ist - heute befindet sich dort der Pulong Tau Nationalpark. Gefunden wurde die Kröte bei zwei Expeditionen eines internationalen Teams unter der Leitung von Stefan T. Hertwig vom Naturhistorischen Museum Bern.

Gesichtet wurden zwei Weibchen dieser bislang unbekannten Bachkrötenart, die den Namen Ansonia vidua erhielt. Der Artname "vidua" bedeutet Witwe: Zum einen, weil die Tiere schwarz sind - zum anderen, weil bislang keine Männchen der Art gefunden werden konnten.

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Das zweite Tier trägt nun den Namen Bruno-Manser-Spinne (Aposphragisma brunomanseri). Sie gehört zu den Zwergsechsaugenspinnen: millimeterkleinen Tieren, die mit hunderten Arten nahezu weltweit - auch in Europa - vertreten sind.

Laut den Schweizer Forschern geben diese winzigen Webspinnen mit ihren kleinen Verbreitungsgebieten Hinweise auf besonders artenreiche Ökosysteme. Aposphragisma brunomanseri wurde ursprünglich bereits in den 1980er- und 1990er-Jahren von schweizerischen und niederländischen Forschern in den Wäldern West-Sarawaks auf Borneo gesammelt: Zur selben Zeit also, in der Manser bei den Penan-Waldnomaden lebte und sich gemeinsam mit ihnen für den Erhalt dieser einmaligen Ökosysteme einsetzte. (red, derStandard.at, 24. 8. 2014)

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Bruno Manser Fonds

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