Die Novomatic AG, Herzstück des niederösterreichischen Glücksspielkonzerns Novomatic, hat im Jahr 2013 einen Gewinneinbruch erlitten, aber mehr umgesetzt. Während der Umsatz im Einzelabschluss von 65,9 Mio. auf 70,7 Mio. Euro stieg, ging der Jahresüberschuss von 156,8 Mio. auf 49,8 Mio. Euro zurück, geht aus einer "Amtsblatt"-Pflichtveröffentlichung hervor.

Die Novomatic AG mit Sitz in Gumpoldskirchen (NÖ) beschäftigt lediglich 67 Mitarbeiter. Konzernweit arbeiten mehr als 16.000 Personen für den Automatenhersteller und Casinobetreiber. Die gesamte Gruppe steigerte ihren Umsatz im Vorjahr dank zahlreicher Zukäufe um fast 10 Prozent auf 1,68 Mrd. Euro. Der Gewinn sackte allerdings von 193 auf 55 Mio. Euro ab. Schuld waren unter anderem ein fehlgeschlagenes Investment in den Schlecker-Nachfolger dayli sowie Währungsabwertungen in Südamerika. Zudem wehte Novomatic in zwei ihrer Hauptmärkte, Deutschland und Italien, schärferer regulatorischer Wind entgegen, hohe Abschreibungen waren die Folge.

Neue Lizenzen

In Österreich hat Novomatic kürzlich zwei von drei neuen Casinolizenzen für Wien und Niederösterreich erhalten. Wegen einer Beschwerde der unterlegenen Casinos Austria ist der entsprechende Bescheid des Finanzministeriums aber noch nicht rechtskräftig.

Novomatic will in Bruck an der Leitha einen Glücksspieltempel errichten. Ob es dafür ein Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) braucht, will der Gemeinderat morgen, Samstag, entscheiden. In Wien will Novomatic seine Spielhalle im Prater in ein Vollcasino verwandeln. Auch dort könnte es aber Troubles geben: Möglicherweise steht der Konzern mit Jahresende 2014 ohne Lizenz da - nämlich dann, wenn die alte Landeskonzession für das kleine Glücksspiel ausläuft und die neue Casinolizenz noch nicht in Kraft ist. Wien will das Automatenspiel mit Anfang 2015 verbieten. Die Betroffenen - zu ihnen gehört auch Novomatic - steigen allerdings auf die Barrikaden. Sie wollen den Staat bzw. die Stadt klagen, sollten ihre alten, teils noch Jahre oder sogar unbefristet laufenden Konzessionen ihre Gültigkeit verlieren. Auch Novomatic hat wegen des Automatenverbots bereits seine Anwälte in Stellung gebracht und sich laut APA-Informationen ein Gutachten des Verfassungsjuristen Heinz Mayer erstellen lassen. (APA, 22.8.2014)