Wien - Die kommende Viennale (23. 10. bis 6. 11.) steht plakatmotivisch im Zeichen des Feuers. Und dieses wird um einen Tag länger lodern, weil das alte Stadtkino nunmehr durch den zweiten, kleineren Saal des Metro-Kinos, den Eric-Pleskow-Saal, ersetzt wird. Bei der traditionellen Sommerpressekonferenz präsentierte Direktor Hans Hurch erste Programmhighlights: Die Retrospektive wird in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Hollywood-Regisseur John Ford gewidmet sein.

Ein besonders spannend klingendes Tribute gilt dem 16-mm-Film, Revolutionen in 16mm, das die große Diversität des Schmalfilm-Formats untersucht. Der US-Schauspieler Viggo Mortensen, der im neuen Film des Argentiniers Lisandro Alonso, Jauja, mitwirkt, wird ebenso gewürdigt wie das Werk des Algeriers Tariq Tegui (u. a. Zanj Revolution). Außerdem erinnert die Viennale an den im Juli überraschend gestorbenen deutschen Filmemacher Harun Farocki.

Im Hauptprogramm werden Festivalerfolge wie Nuri Bilge Ceylans Winter Sleep, Ruben Östlunds Turist oder Sudabeh Mortezais Spielfilmdebüt Macondo zu sehen sein, aber auch kleinere Arbeiten wie Joel Potrykus' Verweigererdrama Buzzard, Bruno Dumonts hochkomische Serie P'tit Quinquin oder die Ukraine-Doku Maidan von Sergei Loznitsa. Hurch sprach sich gegen ein weiteres Wachsen der Veranstaltung aus: "Ich habe bei anderen Festivals gesehen, dass es diesen meist nicht gut bekommt." (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD, 23./24.8.2014)