90.000 Menschen können nicht irren. Das heißt, sie können natürlich schon, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie danebenliegen, ist nicht allzu groß. Wir schließen uns den vielen an, die im Vorjahr in Österreich einen Kia Sportage gekauft haben, und sind mit dem kürzlich durchgeführten Feintuning für den Bestseller zufrieden. Sehr viel Auto mit sehr viel Komfort, das allerdings nicht zu den Sparsamen seiner Fraktion gehört. Allrad (kommt übrigens von Magna in Österreich) kostet.

foto: andreas stockinger

Wiewohl nicht übermotorisiert, lässt sich der Sportage nicht lang bitten, der Direkteinspritzer sorgt für soliden Durchzug. Die angegebenen deutlich unter acht Liter Durchschnittsverbrauch sollte man allerdings nicht zu ernst nehmen, unter acht zu bleiben erfordert Disziplin.

foto: andreas stockinger

Und weil alles so weich und zugleich leichtfüßig daherkommt (und man manuell eingreifen, also früher rauf und runterschalten kann), ist man nicht nur auf der Autobahn ziemlich rasch im Durstmodus. Von den sorglos verbrauchten 8,8 Litern war der Testwagen auch bei ständigem Blick auf den Drehzahlmesser nicht mehr wegzubringen.

foto: andreas stockinger

Die von Kia zur Verfügung gestellte Testversion mit abgedunkelten Scheiben, Xenon-Scheinwerfern und LED-Rückleuchten, Smartkey (Startknopf mit Fernbedienung) sowie Ledersitzen (Platin-Paket, zusätzlich zu Rückfahrkamera, Infinity-Soundsystem, Lenkradheizung, Parksensoren etc. des Goldpakets) spielt, wie der Name schon sagt, alle Stückerln. Zusammen mit Panorama-Glasschiebedach und Metallic-Lackierung ergibt das einen Preis von 40.490 Euro - mit bewährtem Sieben-Jahre-Garantiepaket.

foto: andreas stockinger

Für Nichtinsider sind die Veränderungen durch das Facelift gar nicht leicht auszumachen. Am ehesten noch im Innenraum, wo Noblesse regiert - mit Softtouch-Oberflächen und Klavierlack sowie der optischen Gestaltung der Instrumententafeln. Auch der Kühlergrill ist modifiziert und silber-schwarz geriffelt. Insgesamt sind sie sehr behutsam vorgegangen, die Autobauer in Korea. Der Ergonomie hat es gutgetan, und wer es etwas erdiger braucht, mit Anhänger oder Wohnwagen unterwegs ist, wird Berganfahrhilfe und den ins ESP integrierten elektronischen Schleuderschutz (für das Gespann) schätzen. Mit zwei Tonnen ist die höchstzulässige Anhängelast beachtlich hochgeschraubt.

foto: andreas stockinger

Gewöhnungsbedürftig ist hingegen die Aussicht aus diesem Zimmer-Kuchl-Kabinett-Gesamtpaket. Die Taille sitzt hoch und daher sind die Fenster eher klein, was die Aussicht beschneidet. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 14./15.8.2014)

Link

Kia

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.



foto: andreas stockinger