Wien - Die US-Ratingagentur Standard & Poor's macht nun Ernst und senkt - wie bereits im Juni vor Beschluss des Hypo-Gesetzes angedroht - das Rating für die österreichischen Bankenschwergewichte Erste Group, RZB und Bank Austria, wie S&P Mittwochabend mitteilte.

Am Dienstag waren bereits die Ratings von vier Bundesländern (Wien, Niederösterreich, die Steiermark und das Burgenland) nach unten korrigiert worden.

Das Bankendowngrade begründete S&P damit, dass für die kommenden Monate von einer "Zeit der Unsicherheit für die Marktteilnehmer" auszugehen sei, bis das neue Gesetz verfassungsrechtlich geprüft ist.

Ausblicke negativ

Die Lang- und Kurzfrist-Ratings der Erste Group Bank AG wird von "A/A-1" auf "A-/A-2" hinuntergestuft, jene der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG von "A/A-1" auf "A-/A-2". Bei der UniCredit Bank Austria wurde lediglich das langfristige Rating von "A-" auf "BBB+" hinuntergesetzt, das kurzfristige Rating ("A-2") hingegen hat S&P bestätigt. Die Ausblicke für die drei Institute seien "negativ".

Unverändert belassen hat die Ratingagentur die Bonitätsbeurteilungen für die Hypo NÖ Gruppe Bank AG und die KA Finanz AG ("A/A-1").

Mit einer besseren Bewertung stieg die Oberösterreichische Landesbank AG (Hypo OÖ) aus: Das Rating für langfristige Verbindlichkeiten wurde von "A" auf "A+" angehoben, jenes für kurzfristige mit "A-1" bestätigt. Der Ausblick für die drei letztgenannten Banken sei "stabil".

Das sogenannte Hypo-Gesetz haben SPÖ und ÖVP am 8. Juli als Sondergesetz zum Abbau der staatlichen Problembank Hypo Alpe Adria Bank im Nationalrat beschlossen. Das Institut wird in eine Gesellschaft übergeführt, welche die giftigen Assets in Milliardenhöhe möglichst wertschonend abbauen soll. Die Gesellschaft ist unter einer Holding im Finanzministerium angesiedelt. (APA, 13.8.2014)