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Regenbogenfamilien – doch ein zu gewagter Schritt für die Vorarlberger Neos.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Bregenz – In Vorarlberg ist man prinzipiell um Konsens bemüht. Es wird deshalb auch nicht wahlgekämpft, eher wahlgeplänkelt. Besonders um Dahinplätschern bemüht sind die Neos.

Bei ihrer Pressekonferenz zur Familienpolitik, Motto: "Familie modern verstehen“, kam die Frage nach Besserstellung von Regenbogenfamilien ungelegen. Ob sie für das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare eintreten, wollte derStandard.at wissen. "Jede Familie soll so leben, wie sie möchte", sagte Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht. Es gebe auch in Vorarlberg unterschiedliche Familienbilder, dieser Realität sollte die Politik doch Rechnung tragen, meinte sie. Noch einmal nach dem Adoptionsrecht gefragt, kam die klare Antwort: "Alle sollten die gleichen Rechte haben.“

Nach einer Schrecksekunde dann die Rückkehr in den Vorarlbergmodus. Grundsätzlich sei man für Gleichheit, aber in Vorarlberg sei doch die Situation eine andere, wandte Listenzweite Martina Pointner ein. Wie anders? Na, hier dürfe man die Wähler nicht überfordern. Schritt für Schritt wolle man die moderne Familienpolitik der Neos durchsetzen. Die Gleichstellung Homosexueller sei deshalb keine zentrale Forderung.

Familie neu verstehen – darunter verstehen die Neos mehr Kleinkinderbetreuung und Pensionssplitting für Eltern, damit Hausfrauen und Hausmänner im Alter abgesichert sind. Neu ist daran nichts. (Jutta Berger, derStandard.at, 13.8.2014)