Der Online-Händler Amazon hebt nach mehr als einem Jahrzehnt den Mindestbetrag für Gratisversand in Deutschland sowie nach Österreich und in andere Ländern von 20 auf 29 Euro an. Das Unternehmen setzte die neue Regelung ohne Vorwarnung am Dienstag in Kraft.

Prime

Der Schritt könnte für Amazon-Kunden das Bezahlangebot Prime attraktiver machen, bei dem für eine Gebühr von 49 Euro im Jahr der kostenlose schnelle Versand inbegriffen ist. In Österreich ist der Service, der für Amazon zu einer wichtigen Säule des Geschäfts geworden ist, allerdings nur eingeschränkt verfügbar. In Deutschland gehört zu dem Angebot ebenso ein Videostreaming-Dienst und in den USA bereits auch eine Musikauswahl.

Netflix

Und in diesem Abogeschäft mit der Übertragung von Filmen und TV-Sendungen aus dem Netz steht eine Zuspitzung des Wettbewerbs bevor: In wenigen Wochen will der US-Platzhirsch Netflix auch in Deutschland, Österreich, in der Schweiz sowie in Frankreich, Belgien und Luxemburg starten.

Niedrige Preise

Amazon baute sein Geschäftsmodell traditionell darauf auf, den Kunden möglichst niedrige Preise zu bieten, auch wenn es auf Kosten des Gewinns geht. Zuletzt mehren sich jedoch Hinweise darauf, dass der weltgrößte Online-Händler stärker auf die Rendite achtet. Die Verhandlungen mit Inhalte-Anbietern wie Disney oder dem Verlag Hachette werden mit harten Bandagen geführt, und die Preise neuer Amazon-Geräte unterbieten die Konkurrenz nicht mehr so wie früher.

Bücher werden weiterhin kostenfrei geliefert

Die Anhebung des Mindestbetrags fürs den Gratisversand auf 29 Euro betrifft laut Amazon-Homepage Deutschland, Österreich, Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz. Bücher werden weiterhin kostenfrei geliefert. (APA, 13.8. 2014)