Freetown/Conakry/Lagos - Im Kampf gegen Ebola will nun auch Sierra Leone eine Lieferung mit experimentellen Wirkstoffen anfordern. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte am Dienstag, es sei ein Schreiben an die US-Herstellerfirma Mapp Bio mit der Bitte um das Mittel ZMapp verfasst worden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstütze die Forderung der Regierung, die Arznei neben Liberia auch Sierra Leone zur Verfügung zu stellen, sagte der Sprecher Sidi Yahya Tunis. "Wir hoffen, dass wir in den kommenden Tagen von dem Hersteller hören."

Die WHO hatte am Dienstag erklärt, sie halte den Einsatz von experimentellen Wirkstoffen im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika für vertretbar. Es ist aber unklar, ob Sierra Leone so bald das Serum ZMapp bekommen kann. Noch vor der Erklärung der WHO hatte Mapp Bio erklärt, sämtliche Vorräte bereits nach Westafrika geschickt zu haben. In Folge der Anfrage "eines westafrikanischen Staates" seien die Vorräte erschöpft. Der WHO zufolge wurden drei Dosen an Liberia geschickt.

Sierra Leone ist der derzeit am stärksten von der Epidemie betroffene Staat. Bisher starben dort 315 Menschen an dem Virus. Bis dato gibt es nur nicht erprobte Arzneien und Impfstoffe gegen den Erreger. Sie gelten jedoch als vielversprechend. (APA, 12.8.2014)