Hannover - Die Zahl der Kinder pro Frau hat sich seit 1970 weltweit nahezu halbiert. Eine Frau bekommt derzeit im Durchschnitt 2,5 Kinder, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Stiftung Weltbevölkerung hervorgeht. Im Jahr 1970 waren es demnach noch 4,7 Kinder.

Gleichzeitig überleben mehr Säuglinge das erste Lebensjahr: Mit 38 Säuglingen pro tausend Lebendgeborene sterben nicht einmal halb so viele Kinder wie 1970, als es noch 89 pro tausend Lebendgeborene waren.

Die sinkende Kinderzahl zeige, "dass heute mehr Frauen selbst bestimmen können, wann und wie viele Kinder sie bekommen", sagte die Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung, Renate Bähr. "Auch die sinkende Säuglingssterblichkeit ist überaus erfreulich." Diese positiven Entwicklungen belegten, dass sich Investitionen in Bildung, in die Gesundheitsversorgung und in Aufklärung auszahlten.

Beträchtliche regionale Unterschiede

Nach wie vor aber gibt es regionale Unterschiede. Während eine Frau in Europa durchschnittlich nur noch 1,6 Kinder bekommt (1970: 2,3), sind es in Asien 2,2 (1970: 5,4) und in Afrika 4,7 (1970: 6,7).

"Noch immer kann in Entwicklungsländern jede vierte Frau nicht verhüten, obwohl sie das gerne möchte", sagte Bähr. Jährlich komme es so zu 80 Millionen ungewollten Schwangerschaften. "Das Recht auf freiwillige Familienplanung muss endlich für alle Menschen umgesetzt werden - unabhängig davon, wo sie leben." (APA, 12.8.2014)